Wiener Eisrevue

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Die Wiener Eisrevue in der Stadthalle (1960)
Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Veranstaltung
Datum von 16. Februar 1932
Datum bis
Thema
Veranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
PageID 12285
GND
WikidataID
Objektbezug 1945 bis heute
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildunterschrift Die Wiener Eisrevue in der Stadthalle (1960)

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Am Beginn standen die prunkvollen Kostümfeste auf dem Eis, die zur Makart-Zeit veranstaltet wurden. Die erste Veranstaltung im engeren Sinn des Worts führten am 16. Februar 1932 Mitglieder und Sportler des Wiener Eislauf-Vereins durch, später folgten einige Amateur-Revuen. In diese Zeit fallen die „Eispantomimen", die Dr. Korper mit 120 Mitgliedern des Eislaufvereins zeigte („Im Palast des Winterkönigs", „Winternachtstraum", „Im Reiche des Eisgottes"; 1931 „Hochzeit am Hofe des Winterkönigs", 1936 „Ein Fest der Nationen", zusammengestellt von Will Petter, der Trainer am Engelmann-Platz war). Am 9. März 1940 gab ein kleiner Kreis um Karl Schäfer beim Engelmann (17) die erste derartige Vorstellung („Schäfer-Eisrevue"). Die Revue wurde während des Zweiten Weltkriegs gespielt (bis 1945, sogar in der Schweiz). 1945 wurde die „Wiener Eisrevue" (wie sie nun bereits hieß) in Klagenfurt gezeigt, ab 2. Jänner 1946 spielte man in Wien (Idee und Regie Will Petter, Choreographie Edith Petter, „Wintermärchen") am Eislaufplatz (3); ab 1952 schrieb Robert Stolz die Musik für die Eisrevue und schuf mit dieser zahllose bekannt gebliebene Melodien. Zwei Ensembles studierten abwechselnd ein Programm ein (eine Art Eisoperette), das dann zwei Jahre lang gezeigt wurde (beispielsweise „Ewige Eva", „Melodien der Liebe", „Tanzende Welt", „Confetti"). 1955-1960 baute Petter ein Stammensemble auf, dem unter anderem die Europameisterinnen Eva Pawlik, Emmy Putzinger, Hanna Eigl, Ingrid Wendl, Trixi (Beatrix) Schuba und Emmerich Danzer angehörten; aus der Eisrevue entwickelte sich allmählich die Eisoperette. Ab 1954 trat die Wiener Eisrevue im Messepalast auf, 1958 übersiedelte sie in die neuerbaute Stadthalle („Holiday on Ice", bis 1973 mit österreichischer Ensemblebeteiligung, dann an diese amerikanische Revue verkauft, die einen Teil der Solisten übernahm).

Das Ehepaar Petter hat während seiner Tätigkeit für die Wiener Eisrevue eine umfangreiche Sammlung mit tausenden Fotografien, Zeitungsausschnitten, Korrespondenzen, fast 300 Plakaten, Programmheften und Flugblättern angelegt. Dieses Konvolut, das sich heute in der Wienbibliothek im Rathaus befindet, enthält auch Skizzenbücher, in denen Ablauf und Choreographie der Programme festgehalten werden sowie zahlreiche Entwurfszeichnungen für Kostüme. 2014 gestaltete die Wienbibliothek in der Stadthalle eine Ausstellung zur Geschichte der Eisrevue.

Literatur

  • Carl Merz: Eisrevue. 1959
  • Christian Brandstätter: Stadtchronik Wien. 2000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien [u.a.]: Brandstätter 1986, S. 44
  • Bernhard Hachleitner (Hg.): Traumfabrik auf dem Eis. Von der Wiener Eisrevue zu Holiday on Ice. Wien: Metroverlag 2014
  • Wiener Zeitung, 16.01.2015, S. 19