Vera Schwarz

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Daten zur Person
Personenname Schwarz, Vera
Abweichende Namensform
Titel Prof., Kammersängerin
Geschlecht weiblich
PageID 14765
GND 11736794X
Wikidata Q93898
Geburtsdatum 10. Juli 1888
Geburtsort Zagreb, Kroatien
Sterbedatum 3. Dezember 1964
Sterbeort Wien
Beruf Opernsängerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 11. Dezember 1964
Friedhof Feuerhalle Simmering
Grabstelle Abteilung MH, Nr. 359

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Wiener Kammersängerin
  • Professorentitel (Verleihung: 1959)

  • Mitglied der Staatsoper (1924 bis 1929)

Vera Schwarz, * 10. Juli 1888 Agram (Zagreb, Kroatien), † 3. Dezember 1964 Wien, Opernsängern (Sopran).

Biographie

Vera Schwarz, Tochter des Erfinders und Konstrukteurs David Schwarz, studierte in Wien Gesang bei Philipp Forstén und debütierte bereits 1908 im Theater an der Wien. Noch im selben Jahr wurde sie an die Grazer Oper engagiert, wo sie bis 1912 im Ensemble verblieb. Nach einem Zwischenspiel am Straußtheater in Wien kam sie 1914 an das Opernhaus Hamburg, bis sie 1918 an die Berliner Staatsoper berufen wurde.

Von 1922 bis 1930 gehörte Vera Schwarz dem Ensemble der Wiener Staatsoper an, wo sie alle wichtigen Sopranpartien des lyrischen Fachs sang. In das Jahr 1927 fällt das Ereignis, wodurch Vera Schwarz in die Musikgeschichte einging, als sie am Deutschen Künstlertheater Berlin an der Seite von Richard Tauber die Hauptpartie der Fürstin Anna Elisa in der Uraufführung von Franz Lehárs Operette "Paganini" sang. Ab diesem Moment widmete sie sich in verstärktem Maß dieser Gattung und wurde zu einem der größten Operettenstars der zwanziger Jahre. 1930 beendete sie ihr Engagement an der Wiener Staatsoper und ging wieder nach Berlin, wo sie einerseits an der Staatsoper Opernpartien und andererseits am Metropol-Theater Operettenpartien sang.

Als 1933 in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht kamen, verließ sie Berlin und kehrte an die Wiener Staatsoper zurück. Daneben gastierte sie bei den Salzburger Festspielen, in Paris, London, Amsterdam und München. 1938 war Vera Schwarz gezwungen, wegen ihrer jüdischen Abstammung Wien zu verlassen und nach London auszuwandern. Im selben Jahr trat sie zum ersten Mal beim Glyndebourne Festival auf. 1939 ließ sie sich in den Vereinigten Staaten nieder, wo sie vor allem an den Opernhäusern von Chicago und San Francisco auftrat, sich aber immer mehr auf den Konzertgesang verlegte.

1948 kehrte Vera Schwarz in ihre künstlerische Heimat nach Wien zurück, trat aber nicht mehr auf Opernbühnen auf, sondern arbeitete als Gesangspädagogin. Die Meisterkurse, die sie am Salzburger Mozarteum alljährlich abhielt, waren von jungen Sängerinnen und Sängern sehr geschätzt.

2011 wurde in Liesing (23. Bezirk) die Vera-Schwarz-Gasse nach der Künstlerin benannt.

Literatur

  • K. J. Kutsch / Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, Bd. 4. Bern und München 1997
  • Oesterreichisches Musiklexikon, hg. v. Rudolf Flotzinger, Bd. 4, Wien 2005
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969

Weblinks

Wikipedia: Vera Schwarz