VS Diesterweggasse 30

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum von 4. Oktober 1873
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 68835
GND
WikidataID
Objektbezug Wiener Schulen
Quelle
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  • 14., Diesterweggasse 30

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48° 11' 28.57" N, 16° 18' 21.71" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die VS Diesterweggasse 30 ist eine öffentliche Volksschule im 14. Wiener Gemeindebezirk, Penzing.

Schulgeschichte

In der Diesterweggasse, bis 1894 noch Schulgasse, ist bereits seit 1827 die Existenz einer Schule bezeugt. In diesem Jahr wurde von Franz Freiherr von Mayr die "alte Schule" errichtet. Da die Kapazitäten dieses Gebäudes jedoch irgendwann nicht mehr ausreichten, wurde 1872 die "neue Schule" in der Diesterweggasse 30 von Baumeister Georg Stättermayer erbaut, am 4. Oktober 1873 unter dem damaligen Bürgermeister des [Vorort]]es Penzing, Johann Schmid, feierlich eröffnet. Infolge der neuen Schulgesetze der Liberalen Ära wurde die neue Schule fünfklassig und es erfolgte die Trennung nach Geschlechtern. Es bestanden zum Zeitpunkt der Eröffnung 14 Lehrzimmer, drei kleinere Kabinette, je eines in jedem Stockwerk sowie ein Turnsaal. Das alte Schulhaus wurde indes zum neuen Penzinger Armenhaus bestimmt. Ab diesem Zeitpunkt waren in der neuen Schule eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule, die zuvor in der Schulgasse 3 angesiedelt war, vorhanden. 1875 wurde zudem eine Bürgerschule im Haus eröffnet, welche aber im Jahr 1896 als eigenständige Anstalt das neue Gebäude in der Reinlgasse bezog. Zur gleichen Zeit wurden auch die beiden hier ansässigen Volksschulen für Knaben und Mädchen unter getrennte Leitung gestellt. Die beiden Schulen verblieben im selben Hause, führten aber jeweils eigene Schulchroniken und Unterlagen. Die Schulchronik beginnt im Jahr 1896, die vorangegangene Schulchronik ist aber im Archiv der Bürgerschule Reinlgasse zu finden.

Ein wichtiges und detailliert beschriebenes Ereignis stellt die Inbetriebnahme der Stadtbahn und der Vorortlinie im Jahr 1898 dar, da die Gemeinde Penzing nun an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen war und Verbindungen zu inneren Teilen der Stadt einfacher waren. Zu Beginn des Schuljahres 1910/1911 wurden sämtliche Klassen in Normal- und Förderklassen geteilt.[1]

Erster Weltkrieg

Am 26. Oktober 1914 wurde die hier ansässige Schule im Schulgebäude Am Platz 2 in Hietzing untergebracht. Das Gebäude in der Diesterweggasse wurde inzwischen als Spital verwendet. Die Schüler und Schülerinnen der Anstalt beteiligten sich im Sinne der Kriegsfürsorge an mehreren Sammelaktionen, so etwa für Metall und Kräuter, zudem bewirtschafteten sie beim Gebäudeanbau ein Feld. Im Zuge der Kinderlandverschickung wurden in der letzten Phase des Ersten Weltkriegs viele Kinder dieser Schule wegen des Hungers und des Elends in der Stadt hinaus aus Wien aufs Land gebracht.

Zwischenkriegszeit

Die Hauptferien vor Beginn des Schuljahres 1918/1919 wurden bis 18. September 1918 verlängert, da viele Kinder noch nicht wieder zurück in Wien waren. Nach dem Krieg konnten die Kinder ihre Stammschule wieder beziehen. Zu Beginn des Jahres 1919 mussten verpflichtend alle Embleme, Bilder und Symbole der alten Monarchie aus der Schule entfernt werden. Im Februar des Jahres wurden die Räumlichkeiten der Schule als Wahllokal für die Nationalversammlung benutzt. Auch der Zwang für die Teilnahme an religiösen Übungen für Lehrende und Schulkinder wurde untersagt. Im Jahr 1924 wurden erstmals alle Schulräumlichkeiten mit elektrischem Licht versehen.[2]

Der heutige Schulstandort Diesterweggasse

Bei der heutigen Volksschule in der Diesterweggasse handelt es sich um eine Ganztagsvolksschule, was bedeutet, dass die Kinder von 8:00 bis 15:30 Uhr verpflichtend anwesend sein müssen. Diese Schulform ist in erster Linie für Kinder gedacht, deren Eltern arbeiten. Die Schulbücher und Hefte werden von der Gemeinde Wien kostenlos zur Verfügung gestellt. Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache werden bei der Schuleinschreibung beurteilt, ob sie die deutsche Sprache in ausreichendem Maß beherrschen. Falls dies nicht der Fall ist, müssen sie an einem Deutschkurs teilnehmen oder Teil einer Deutschförderklasse sein. Werte, die vermittelt werden, sind gegenseitige Wertschätzung, Respekt, Achtsamkeit vor dem Eigentum anderer, Pünktlichkeit, Genauigkeit, Kontinuität, Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Der Lernstoff wird vermittelt durch offenes Lernen, Buchstabentage und andere Projekte. Am Schulgelände befindet sich ein Spielplatz, es gibt zwei Turnsäle und eine Ruhezone im Haus.[3]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise