Tafel zum Mahnmal gegen Krieg und Faschismus (2)

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Tafel Mahnmal gegen Krieg und Faschismus 1., Helmut-Zilk-Platz
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenktafel
Status existiert
Gewidmet
Datum von 2012
Datum bis
Stifter Stadt Wien
Art des Stifters Stadt Wien
Architekt
Standort Straßenraum
Ortsbezug Deportations- oder Todesort
Bezirk 1
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Haft, Deportation, Tod, Widerstand, Krieg
Gruppe GegnerInnen, NS-Opfer generell, ZwangsarbeiterInnen, Jüdinnen und Juden, Roma und Sinti, Opfer der NS-Medizin, Homosexuelle
Geschlechtsspezifik Beide
PageID 52865
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle POREM
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Letzte Änderung am 15.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Tafel Mahnmal gegen Krieg und Faschismus 1010 Helmut-Zilk-Platz.jpg
Bildunterschrift Tafel Mahnmal gegen Krieg und Faschismus 1., Helmut-Zilk-Platz
  • 1., Helmut-Zilk-Platz

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48° 12' 16.36" N, 16° 22' 8.05" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Beim Mahnmal gegen Krieg und Faschismus in 1., Helmut-Zilk-Platz stellte die Stadt Wien, Magistratsabteilung 7 - Kultur, im Jahr 2012 neue Erläuterungstafeln in deutscher und englischer Sprache auf. Ein wesentlicher und neuer Aspekt der Erläuterungen ist die explizite Benennung der nationalsozialistischen Verfolgung "aus Gründen nationaler, religiöser und ethnischer Zugehörigkeit, geistiger und körperlicher Behinderung und sexueller Orientierung" anstelle einer unvollständigen Aufzählung von Opfergruppen. Die in der Form der "Wienkl" gestalteten dreiseitigen Bodensteher erklären den Besucherinnen und Besuchern das Mahnmal auf folgende Weise:

Tafel 1:

"Mahmal gegen
Krieg und Faschismus
Alfred Hrdlicka (1928-2009)
Granit, Marmor, Sandstein, Beton

An dieser Stelle stand der Philipp-Hof, ein repräsentativer
Wohnbau der Gründerzeit, der am 12. März 1945 durch
einen Bombenangrif zerstört wurde. Hunderte Menschne,
die in den Kellern Schutz gesucht hatten, fanden den Tod.
Die Verschütteten konnten nicht geborgen werden, ihre
genaue Zahl ließ sich nie ermitteln. Am Standort des Philipp-
Hofs wurde im österreichischen Bedenkjahr 1988 durch
die Stadt Wien das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus
errichtet. Entwurf und Ausführung lagen in den Händen des
österreichischen Bildhauers Alfred Hrdlicka.

An der Stirnseite des Platzes steht das Tor der Gewalt.
Es ist aus Mauthausener Granit, wie er von Tausenden Häft-
lingen über die Todesstiege im Steinbruch des Konzentra-
tionslagers Mauthausen geschleppt wurde."

Tafel 2:

"Tor der Gewalt
Die Skulptur Hinterlandsfront aus weißem Carrara-Marmor
soll an die Opfer des Massenmordes, der dort und in anderen
Lagern und Gefängnissen von den Nationalsozialisten verübt
wurde, erinnern, ebenso an die Opfer des Widerstandes und
der Verfolgung aus Gründen nationaler, religiöser und ethni-
scher Zugehörigkeit, geistiger und körperlicher Behinderung
und sexueller Orientierung. Die Figurengruppe Heldentod
aus weißem Carrara-Marmor ist dem Gedenken an alle Opfer
des Krieges gewidmet.

Der straßenwaschende Jude
Die ersten Opfer der nationalsozialistischen Machthaber waren
die politischen Gegner und die Juden. Nach dem "Anschluss"
Österreichs an Nazi-Deutschland am 12. März 1938 wurden
Jüdinnen und Juden gezwungen, die Straßen von Parolen zu
säubern. Der kniende, straßenwaschende Jude aus Bronze erin-
nert an diese Entwürdigung und Erniedrigung, die der gnaden-

losen Verfolgung und Ermordung voranging."

Seite 3:

"Orpheus betritt den Hades
Aus weißem Kalkstein, eine in einem Steinblock aufgehende
Männergestalt, ist Mahnmal für die Bombenopfer und für den
Opfertod jener, die dem Nationalsozialismus unter Einsatz
ihres Lebens widerstanden haben.

Stein der Republik
Am 27. April 1945, als im Westen Österreichs noch gekämpft
wurde, proklamierten in Wien die Vertreter der neuen oder
wieder gebildeten politischen Parteien die Wiedererrichtung
der Republik Österreich. Auf dem Stein der Republik aus Granit
sind Auszüge aus der damals formulierten Regierungserklär-
ung sowie die Namen jener Männer verewigt, die sie unter-
schrieben haben.

Das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus wurde am 24. Novem-
ber 1988 enthüllt. Als begehbares Denkmal soll es der Erinner-
ung an die dunkelste Epoche unserer Geschichte dienen. Es ist
allen Opfern von Krieg und Faschismus gewidmet."

Die Bodensteher ersetzten die 1988 errichteten Erläuterungstafeln.