Tafel zum Mahnmal gegen Krieg und Faschismus (1)

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Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenktafel
Status entfernt
Gewidmet
Datum von 1988
Datum bis 2012
Stifter Stadt Wien
Art des Stifters Stadt Wien
Architekt
Standort Straßenraum
Ortsbezug Deportations- oder Todesort
Bezirk 1
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Beraubung, Deportation, Tod, Widerstand, Befreiung, Krieg
Gruppe GegnerInnen, Jüdinnen und Juden, Roma und Sinti, Opfer der NS-Medizin
Geschlechtsspezifik Beide
PageID 52816
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle POREM
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Letzte Änderung am 15.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Helmut-Zilk-Platz

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48° 12' 17.54" N, 16° 22' 7.23" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am 24. November 1988 wurden in 1., Helmut-Zilk-Platz zwei kommentierende und erklärende Tafeln zum Mahnmal gegen Krieg und Faschismus angebracht, die auch Handlungsanweisungen beinhalteten. Errichter der Tafel war die Stadt Wien, Magistratsabteilung 7 - Kultur. Die Tafeln wurden mittlerweile entfernt (wohl Ende 2012), andere Hinweistafeln wurden stattdessen errichtet - Neue Tafel zum Mahnmal gegen Krieg und Faschismus).

Die linke Tafel hatte folgenden Text:

"Am 12. März 1945 wurde durch einen Bombenangriff auf den Philipp-Hof, ein Prunk-
bau aus der Gründerzeit, zerstört. Hunderte Menschen - die genaue Zahl ließ sich
nie ermitteln - fanden in den Kellern den Tod. Die Verschütteten konnten nicht
geborgen werden. Wo der Philipp-Hof stand, wurde das "Mahnmal gegen Krieg und
Faschismus" durch die Stadt Wien errichtet. Entwurf und Ausführung stammen vom
Bildhauer Alfred Hrdlicka.
Auf der Stirnseite des Platzes steht das "Tor der Gewalt". Seine Sockel sind
aus jenem Granit, wie er im Konzentrationslager Mauthausen von Tausenden von
Häftlingen über die Todesstiege geschleppt wurde. Die linke Skulptur erinnert an die
Opfer des Massenmordes an Juden, Polen, Zigeunern, Behinderten und an die Opfer
des Widerstandes. Der rechte Teil ist dem Gedenken an alle Toten des Krieges
gewidmet.
Die ersten Opfer der nationalsozialistischen Herrscher waren deren politische
Gegner und Juden. Nach dem 12. März 1938 wurden jüdische Mitbürger aus
ihren Wohnungen geholt und gezwungen, die Straßen von Parolen zu säubern. Der
knieende Jude erinnert an diese Entwürdigung.
"Orpheus betritt den Hades", eine aus dem Marmorblock sich lösende
Männerfigur, ist Mahnmal für den Opfertod jener, die dem Nationalsozialismus
widerstanden, auch auch für die in den Kellern des Philipp-Hofes sinnlos
Gestorbenen.
Im Westen Österreichs wurde noch gekämpft, als am 27. April 1945 in Wien die
Wiedererrichtung der Republik Österreich proklamiert wurde. Auszüge aus dieser
Regierungserklärung sowie die Namen jener Männer, die sie unterschrieben haben,
sind in den "Stein der Republik" gemeißelt.
Das "Mahnmal gegen Krieg und Faschismus" wurde am 24. November 1988
enthüllt. Es ist kein Sieges- oder Kriegerdenkmal und keiner historischen
Persönlichkeit gewidmet. Als begehbares Denkmal soll es der Erinnerung an die
dunkelste Epoche unserer Geschichte dienen."

Die rechte Tafel hatte - auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Ungarisch, Slowenisch und Polnisch - folgenden Text:

"Sehr geehrter Besucher!
Dieses Mahnmal erinnert an die Opfer von Krieg und Faschismus und an die Greueltaten des Nazi-Regimes.
Bitte ehren Sie deses Andenken.
Die Kulturabteilung der Stadt Wien."

Ein Bild der entfernten Tafeln findet sich im Internet.[1]

Einzelnachweise

  1. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz [Stand: 05.01.2017].