Stadtplan, Wien im Jahr 1147 (1861)

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Wien im Jahr 1147, nach Carl Vasquez (1861)
Daten zur Karte
Art der Karte Stadtgeschichtsforschung (Karten)
Originaltitel K.k. Haupt- und Residenzstadt Wien im Jahre 1147. Gezeichnet nach Carl Graf Vasquez
Beschreibung Federzeichnung, mehrfarbig laviert auf Papier, Bl.: 52 x 43 cm, Bild: 47,5 x 37,9 cm
Erscheinungsjahr 1861
Ausfertigung Zeichnung
Maßstab 1:
Ausrichtung Nordost
Kartenzeichner
Orte
Bezirk
WikidataID
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Mittelalter, Karten
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Letzte Änderung am 24.10.2023 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname HMW 008404.jpg
Bildunterschrift Wien im Jahr 1147, nach Carl Vasquez (1861)

Diese Karte steht exemplarisch für die Popularität rekonstruierter Stadtgrundrisse und das damit verbundene Interesse an der Geschichte Wiens im 19. Jahrhundert. Als Vorlage für diese grafisch vereinfachte Kopie eines unbekannten Autors diente der von Graf Carl Vasquez erstellte Grundriss der Stadt Wien zum Jahr 1147, der um 1835 gedruckt wurde. Der darin dargestellte Stephansdom, für den man damals jenes Jahr als Weihedatum ansah, fehlt hier allerdings.

Die hier dargestellte Situation ist aus wissenschaftlicher Sicht heute nicht haltbar, denn es werden spätere Bauzustände, Wege- und Platzbezeichnungen in die Vergangenheit rückprojiziert. Lediglich einige Straßenzüge sowie Abschnitte der wohl um 1147 teilweise noch erhaltenen römischen Legionslagerbefestigung, innerhalb derer sich zunächst die Stadtentwicklung vollzog, erfahren heute noch Akzeptanz. Ausgangspunkt für diese Rekonstruktion dürften sicherlich die Ausführungen Joseph Freiherr von Hormayrs in seinem im Jahr 1823 erschienenen Band Wien, seine Geschicke und seine Denkwürdigkeiten darstellen. Damals ging man von einer karolingischen Erneuerung des antiken Favianis aus, das heute nicht mehr in Wien, sondern in Mautern an der Donau lokalisiert wird. Diese Annahme – verbunden mit einer daraus abgeleiteten frühen Wiederbesiedlung und postulierten Kirchengründungen im Frühmittelalter – hielt sich noch lange, gilt jetzt aber als überholt.

Quelle

Literatur

  • Walter Öhlinger (Hg.): Pläne der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien, Schleinbach 2011, S. 45.
  • Martin Mosser: Das Legionslager Vindobona – Wien zwischen Spätantike und Frühmittelalter, in: Michaela Konrad, Christian Witschel (Hg.), Römische Legionslager in den rhein- und Donauprovinzen – Nuclei spätantik-frühmittelalterlichen Lebens (Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 138), München 2011, S. 475-504.
  • Ingeborg Gaisbauer: Der derzeitige Forschungsstand der Stadtarchäologie zum Wiener „Siedlungsbeginn“. Eine Bestandsaufnahme nach Wertigkeiten, in: Ferdinand Opll, Christoph Sonnlechner (Hg.): Europäische Städte im Mittelalter. Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, Bd. 52, Innsbruck/Wien/Bozen 2010, S. 141-153.
  • Heike Krause: Wien im Jahr 1147? In: Sándor Békési / Elke Doppler [Hg.]: Wien von oben. Die Stadt auf einen Blick (Katalog zur 414. Sonderausstellung des Wien Museums). Wien: Metro-Verlag 2017, S. 119