Sigmund Adler
Adler Sigmund, * 26. November 1853 Prag, † 18. August 1920 Wien, 19, Sanatorium der Wiener Kaufmannschaft (wohnhaft 19, Grinzinger Straße 15; Zentralfriedhof), Rechtshistoriker. Sohn eines wohlhabenden jüdischen Kaufmanns, jüngerer Bruder von Viktor Adler. Wandte sich zunächst der Nationalökonomie, dann der Rechtsgeschichte zu (Studium in Wien und Straßburg, Dr. jur. 1878). Habilitation an der Wiener Universität für Geschichte des Verwaltungsrechts (1889; außerordentlicher Professor 1890, ordentlicher Professor 1900); Dekan der juridischen Fakultät (1920/1921). Seine wissenschaftlichen Arbeiten konzentrierten sich auf österreichische Verwaltungsgeschichte, Geschichte der landständischen Verfassung und des süddeutschen Familiengüterrechts, sowie die rechtshistorische Genealogie und Rechtsquellenforschung. Seine Arbeiten bieten eine neue Methodik und verbinden die Einordnung historischer Phänomene in juridischen Kategorien mit einer genauen Beachtung der Quellensprache.
Quellen
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
- Karl Hörmann: Die ersten Inhaber der ersten moraltheologischen Lehrkanzel 1622-1640. Graz [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 2), S. 87 f.
- Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung 41 (1920), S. 531 f.
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 25.11.1953, 22.11.1978
- Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972