Seilergasse 12

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Johannes Fuchsmagen, Otto Wagner (Architekt)
PageID 44616
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter, Frühe Neuzeit
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 28.04.2021 durch WIEN1.lanm08pil
  • 1., Spiegelgasse 11
  • 1., Seilergasse 12

Frühere Adressierung
  • Nr.: 1088 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1115 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1154 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


1., Seilergasse 12, identisch mit Spiegelgasse 11 und Göttweihergasse 1 (Konskriptionsnummer 1088).

Die Geschichte des Hauses lässt sich bis ins Jahr 1400 zurückverfolgen. 1493 erwarben es die Brüder Sigmund und Heinrich Pruschinkh, beide Freiherren von Stetenberg, aus einem alten steirischen Adel, die sich durch Geldvorschüsse die Gunst des Kaisers (Friedrich III.) sicherten, der sie zunächst in den Freiherrenstand und nach Ankauf der Grafschaft Hardegg in den Grafenstand erhob.

Heinrich kämpfte 1475 gegen die Türken, wurde gefangen, wurde vom Kaiser ausgelöst und beteiligte sich 1484 an den Kämpfen gegen Matthias Corvinus. Heinrich Pruschinkh, der Vater von fünf Söhnen un dreier Töchter, starb 1515. Von ihm leiten sich die Grafen von Hardegg ab. Sigmund war kaiserlicher Hofmarschall und Kämmerer. Er starb 1501.

Noch im Jahr 1493 wurde das Haus von den Brüdern an den kaiserlichen Rat Dr. Johannes Fuchsmagen abgegeben, der es mit römischen Fundstücken auszierte. Neben seinen römischen Inschriften brachte er hier seine umfangreiche Bibliothek unter.

Nach Fuchsmagens Tod 1510 wurde das Haus in zwei selbstständige Objekte geteilt. Dieser Zustand dürfte ca. ein Vierteljahrhundert angedauert haben; in dieser Phase wohnte hier unter anderen der Komponist und Kapellmeister Anton Salieri (1750-1825), bei dem Franz Schubert Musikunterricht genoss. 1771 waren beide Häuser wieder zusammengebaut.

1848 wurde das Haus abgerissen und im Folgejahr wieder aufgebaut. 1911 wird Otto Wagner als einer der Eigentümer genannt.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 249-254