Russisch-orthodoxe Kathedrale

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Jauresgasse 2 , Russische Kirche, um 1899
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sakralbau
Datum von 1893
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Grigorij Iwanowitsch Kotov, Luigi von Giacomelli
Prominente Bewohner
PageID 951
GND 1052056059
WikidataID Q663602
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.11.2022 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname HMW 105018 00055.jpg
Bildunterschrift Jauresgasse 2 , Russische Kirche, um 1899
  • 3., Jaurèsgasse 2-4

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48° 11' 50.51" N, 16° 23' 6.10" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Russisch-orthodoxe Kathedrale (3. Bezirk, Jaurèsgasse [zur Bauzeit Richardgasse] 2-4), nach Plänen des St. Petersburger Architekten Grigorij Iwanowitsch Kotov (1859–1942) unter Leitung von Luigi Ritter von Giacomelli 1893[1] Die Nikolaikirche befindet sich direkt neben der Botschaft der heutigen Russischen Föderation.

1899 als zweigeschossiger freistehender späthistoristischer Backsteinbau in russisch-spätbyzantinischem Stil erbaut (traditioneller fünf-Kuppel-Bau mit Laternen, die Zwiebelhelme tragen) und am 16. April 1899 dem heiligen Nikolaus (Oberkirche) beziehungsweise dem heiligen Alexander Fürst Nevskij (Unterkirche) geweiht (seit 1969 Sitz der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde Wiens). Der größte Teil der Inneneinrichtung ist in orientalischem Zypressenholz ausgeführt. Der Raumeindruck wird beherrscht von der Ikonostase, die die Apsis vom übrigen Kirchenraum trennt. Sie ist nach einem Entwurf von Kotov ausgeführt, reich geschnitzt und vergoldet und mit auf Kupfer gemalten Ikonen ausgestattet. Die Ikonostase trägt Gemälde von Alexej Charlamoff und Nikolaj Alexandrowitsch Bruni. Bemerkenswert der kunstvoll aus Kupfer gearbeitete Kronleuchter (ein Geschenk Zar Nikolaus' II.), die Kirchenfahnen aus Metall mit Ikonen an den Säulen vor der Ikonostase (aus der Bauzeit) und Ikonen aus dem 17.-19. Jahrhundert.

Die Kirche wurde 1914, nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und Österreich, geschlossen u0nd im Jahr 1945 wieder eröffnet. 1962 wurde das Gebäude im altrussischen und byzantinischen Stil in den Rang einer Kathedrale erhoben. Das Gotteshaus ist Bischofsitz der Eparchie für Wien und Österreich, die als Diözese dem Moskauer Patriarchat unterstellt ist. In den Jahren 2004–2008 wurde die Kathedrale umfassend renoviert.

Quellen

Literatur

  • Russisch-orthodoxe Kirche in Österreich [Hg.]: Die russisch orthodoxe Kathedrale zum hl. Nikolaus in Wien 3, Jauresgasse 2. Wien 1966
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 502 ff.
  • Géza Hajós: Die Kunstdenkmäler Wiens 1. Die Kirchen des III. Bezirks. Mit einer Einleitung über die topographische Entwicklung des Bezirks. Wien: Schroll 1974 (Österreichische Kunsttopographie 41), S. 195 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 106
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien 1993, S. 63 f.
  • Helmut Kretschmer: Landstraße. Geschichte des 3. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 3), S. 99 f.
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 17
  • Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 144
  • Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 134 (Gedenktafeln)
  • Alfred Schnerich: Wiens Kirchen und Kapellen in kunst- und kulturgeschichtlicher Darstellung. Zürich / Wien: Amalthea 1921 (Amalthea-Bücherei, 24), S. 143 f.
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 286
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, S. 95 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S.306 (Richardgasse [früherer Name der Jauresgasse]).
  • Wolfgang Zechentner: Über die Architektur der Nikoajkathedrale in Wien, in: Alfred Stirnemann / Gerhard Wilfinger (Hrsg.): Russland und Österreich. Innsbruck/Wien: Tyrolia Verlag 1999, 42–50.

Einzelnachweise

  1. Hinweis: Der von Czeike in seinem Historischen Lexikon Wien genannte Baubeginn, 1839, ist ein "Zahlendreher". Czeike hat in seinem Bezirkskulturführer Landstraße, erschienen 1984, richtig 1893 angeführt.