Rupprechtsgarten

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Grünfläche
Datum von 1811
Datum bis 1850
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Johann Baptist Rupprecht
Bezirk 6
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 920
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan


Rupprechtsgarten (Rupprechtgarten; 6, Gumpendorfer Straße 91, Marchettigasse 10-18). Der k. k. Rat, Bücherzensor, Hortologe und Schriftsteller Dr. Johann Baptist Rupprecht (1776-1846) kaufte 1811 ein Haus mit Garten in Gumpendorf (hier stand seinerzeit der Kreuzherrenhof) und gestaltete den Garten (offenbar nach dem Vorbild des Rosenbaumgartens, jedoch mit anderen botanischen Zielen [Rupprecht besaß im Gegensatz zu Rosenbaum auch einen Nutzgarten, in dem beispielsweise rund 1200 Weinreben verschiedener Sorten, 400 Erdäpfelsorten sowie 40 Erd- und Stachelbeersorten angepflanzt waren]) derart aus, dass er weithin bekannt wurde. Er pflanzte hier unter Einsatz bedeutender finanzieller Mittel seltene Gewächse und machte den Garten zugänglich (zahlreiche Gelehrte und Gartenfreunde zählten zu den Besuchern, darunter auch Metternich, der selbst einen bedeutenden Garten besaß). Alljährlich fand hier die berühmte "Chrysanthemen-Ausstellung" statt. Für die Überwinterung der Topfpflanzen standen Glashäuser zur Verfügung. Rupprechts Neuzüchtungen und Veredelungen von Zierpflanzen wurden im In- und Ausland stark beachtet. 1850 wurde der Besitz aus der Verlassenschaft von Rupprechts Witwe versteigert und von Anton Wiesenburg erworben; dieser richtete im Haus eine Bandfabrik ein und parzellierte den Garten, der bis 1855 vollständig verbaut war.

Literatur

  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 124 f.
  • Alfred Auer [Hg.]: Wien und seine Gärten. Anlässlich der 2. Internationalen Gartenschau - WIG 74. Wien [u.a.]: Jugend Volk 1974, S. 69 ff.