Rudolf Kolisch (Vater)

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Daten zur Person

Kolisch Rudolf, * 10. Dezember 1867 Koritschan (Koricany, Tschechische Republik), † 7. April 1922 Wien 9., Löblichgasse 14 (Grinzinger Friedhof), Internist.

Biografie

Nach Studium an den Universitäten Wien und Heidelberg (Dr. med. univ. Wien 1891) arbeitete Kolisch in den Laboratorien der klinischen Chemiker Ernst Ludwig und Julius Mauthner, an der II. Medizinischen Universitätsklinik (Allgemeines Krankenhaus) unter Otto Kailer und Edmund von Neusser sowie beim Experimentalpathologen Salomon Stricker. 1896 habilitierte sich Kolisch an der Universität Wien für innere Medizin. Kolischs Hauptforschungsgebiet war der Diabetes mellitus, dem er 1918 die Monographie „Die Reiztheorie und die modernen Behandlungsmethoden des Diabetes" widmete; von ebenso zeitloser Gültigkeit ist sein „Lehrbuch der diätetischen Therapie" (1899). Weitere Untersuchungen dieses bedeutenden Stoffwechselpathologen galten u. a. den Krankheitsbildern Gicht, Fettsucht, Gallensteinleiden, Nephritis und Enteritis sowie den pathologischen Stoffwechselvorgängen bei Blutkrankheiten. Ab 1898 wirkte Kolisch als Kurarzt in Karlsbad.

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer. Band 35, 1922, S. 424
  • Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer. Band 72, 1922, S. 1003
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1922/1923, am 26. Oktober 1922. Wien: Selbstverlag der Universität 1922, S. 29