Riemhaus

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1341
Datum bis 1856
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Zum roten Kreuz
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 26817
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Hoher Markt 10
  • Nr.: 511 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 521 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 561 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


Riemhaus (1, Hoher Markt 10, Teil, Konskriptionsnummer 521, etwa an der Ecke zum heutigen verlängerten Bauernmarkt neben der Ankeruhr).

Das Riemhaus, das tief in den Fischhof hineinreichte, war das Zunfthaus der Riemer und der Verkauf der Riemerwaren stand in engen Zusammenhang mit den im Fischhof sitzenden Sohlschneidern und Schuhflickern. Die Tischstätten im Riemhaus waren sehr begehrt. Das Riemhaus wird schon 1341 urkundlich erwähnt und war Mitte des 15. Jahrhunderts Eigentum von Hanns Scharfenberger, der in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts zu den reichsten Männern Wiens gehörte. Für das Ende des 16. Jahrhunderts ist eine Unterschiedliche Nennung der Besitzer im Camesina, Suttingerplan und Gewerbuch zu erwähnen. 1792 kaufte der Handelsmann Josef Schickh das Haus. Kleopha Lechner, geborene Edle von Schmidt, hatte 1793 eine Bewilligung zum Ausüben des Kaffeesiedergewerbes erhalten und machte im Haus Schickh sowohl im Erdgeschoß als auch im ersten Stock ein Kaffeehaus auf, das später auch auf den zweiten Stock ausgeweitet wurde. In ihrem Lokal wurden Konzerte veranstaltet, die so erfolgreich waren, dass Lechner ab 1795 im Sommer ein "Erfrischungszelt" am Hohen Markt betrieb, in dem die Konzerte abgehalten wurden. Die enorme Popularität ihres Kaffeehauses führte dazu, dass Berufskollegen viele Beschwerden wegen ihrer Lizenz einbrachten, die aber alle abgewiesen wurden. Im Jahr 1803 übersiedelte Lechner ihr Lokal auf den Lichtensteg.

Im beginnenden 19. Jahrhundert führte das Haus den Schildnamen "Zum roten Kreuz". 1853 wurde das Gebäude von Pietro di Galvagni erworben und abgetragen. An seiner Stelle und der einiger benachbarter Häuser wurden der Galvagnihof beziehungsweise der Ankerhof erbaut.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Riemer
  • Kaffeehaus

Literatur

  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Charlotte Kierner: Die Eigentumsverhältnisse am Riemhaus im mittelalterlichen Wien. In: Wiener Geschichtsblätter 19. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1964, S. 331 f.
  • Felix Czeike: Der Neue Markt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 4), S. 116 f.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 2. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 481-484