Ottilie Metzeles

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Ottilie Metzeles, verheiratete Salten, um 1890
Daten zur Person
Personenname Metzeles, Ottilie
Abweichende Namensform Metzl; Salten, Ottilie
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 368620
GND 139655360
Wikidata
Geburtsdatum 7. März 1868
Geburtsort Prag 4076310-9
Sterbedatum 22. Juni 1942
Sterbeort Zürich 4068038-1
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname OttilieSalten.jpg
Bildunterschrift Ottilie Metzeles, verheiratete Salten, um 1890
  • 8., Kochgasse 32 (Wohnadresse)
  • 18., Starkfriedgasse 12 (Wohnadresse)
  • 18., Cottagegasse 37 (Wohnadresse)
  • 18., Cottagegasse 26 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ottilie Metzeles, verheiratete Salten, * 7. März 1868 Prag, † 22. Juni 1942 Zürich, Schauspielerin.

Biografie

Ottilie Metzeles, verheiratete Salten, und bekannt unter dem Pseudonym Metzl, wurde am 7. März 1868 in Prag geboren. Ihre Eltern waren Louise Metzl (1832–1909) und Moriz Metzl (1814–1896). Sie hatte einen Bruder namens Richard Metzl (1870–1941).

Ottilie und Felix Salten, um 1905

Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie unter anderem von Friedrich Krastel. Ihre Schauspielkarriere begann sie am Hofburgtheater, wo sie von 1891 bis 1899 engagiert war. Anschließend wechselte sie bis 1903 zum Raimundtheater. Daraufhin wurde sie vom damaligen Direktor Max Reinhardt für das Deutsche Theater in Berlin engagiert. Neben ihren fixen Anstellungen wirkte sie an zahlreichen Aufführungen mit, etwa am Burgtheater, den Kammerspielen Berlin, dem Lessing-Theater, dem Musikverein, dem Ronacher, dem Theater an der Wien, dem Theater in der Josefstadt und dem Volkstheater. Sie gastierte in verschiedenen Städten wie Teplitz-Schönau, Olmütz, Linz, Marienbad und Budapest.

Ottilie Metzeles spielte zahlreiche Rollen in verschiedenen Theaterstücken, darunter Bertha in "Die Ahnfrau" (Olmütz, 1888), Eduard, Prinz von Wales in "König Richard III." (Burgtheater, Wien 1892), Jane Eyre in "Die Waise von Lowood" (Marburg, 1893), Friedrich Halm, (Marburg 1894), Albrecht in "König Ottokars Glück und Ende" (Wien, Burgtheater 1895), Graf René in "Wildfeuer" (Teplitz-Schönau, 1897), Sanda in "Die Hochzeit von Valeni" (Teplitz-Schönau, 1897), Baronin Vera in "Das letzte Wort" (Teplitz-Schönau, 1897), Gretchen in "Faust" (Olmütz, 1889), Antigone in "Ödipus in Kolonos" (Olmütz, 1889), Aline Solness in "Baumeister Solness" (Wien, 1907) und weitere. Zusätzlich zu ihrer Theaterkarriere trat Ottilie Salten auch in Konzerten auf, darunter mit der Arie des Pylades aus "Iphigenia" im Wiener Musik-Konservatorium (Wien 1888).

Im Jahr 1895 lernte sie den Schriftsteller Felix Salten kennen, den sie 1902 heiratete. Die Trauzeugen bei ihrer Hochzeit waren Siegfried Trebitsch und Arthur Schnitzler. Ottilie Salten pflegte enge Kontakte zu unter anderem Trebitsch, dem Ehepaar Schnitzler und dem Schriftsteller Hermann Bahr. Ottilie und Felix Salten bekamen zwei Kinder, einen Sohn namens Paul Jakob (1903–1937) und eine Tochter namens Anna Katharina (1904–1977). Nach ihrer Eheschließung und der Geburt der beiden Kinder war Ottilie Salten nur noch selten auf der Bühne zu sehen. Jedoch engagierte sie sich in verschiedenen Komitees und Gremien. So war sie – neben vielen anderen – Mitglied der Schlusssitzung des Komitees zum 25. Jubiläum der Wiener Werkstätte und gehörte dem Arbeitskomitee des PEN-Clubs an, einem Verein zur Unterstützung österreichischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Not, dem Felix Salten als Präsident vorstand.

Durch die Unterstützung ihrer Tochter Anna Katharina, die durch ihre Ehe mit dem Schauspieler Hans Rehmann die Schweizer Staatsbürgerschaft erworben hatte, gelang Ottilie und Felix Salten im März 1939 die Emigration in die Schweiz. Ottilie Salten verstarb am am 22. Juni 1942 aufgrund eines Herzleidens im Schweizer Exil. Zahlreiche Korrespondenzstücke von und an Ottilie Salten sowie Fotografien und Lebensdokumente befinden sich im umfangreichen "Nachlass Felix Salten", der in den Jahren 2015 und 2018 von der Wienbibliothek im Rathaus aus Familienbesitz erworben wurde.

Quellen

Literatur

Weblinks