Offener Bücherschrank Alsergrund

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Offener Bücherschrank Alsergrund, 9., Heinz-Heger-Park - Im Vordergrund die Stele in Erinnerung an die vom NS-Regime verfolgten und ermordeten Homosexuellen, rechts im Hintergrund der Bücherschrank (gerade in Benützung).
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Denkmal
Status entfernt
Gewidmet
Datum von 2011
Datum bis 2020
Stifter Frank Gassner
Art des Stifters Privatinitiativen
Architekt
Standort Park
Ortsbezug Wohnort
Bezirk 9
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Deportation, Tod
Gruppe Homosexuelle
Geschlechtsspezifik Männer
PageID 52111
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle POREM
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Offener_Bücherschrank_Alsergrund_1090 Heinz-Heger-Park.jpg
Bildunterschrift Offener Bücherschrank Alsergrund, 9., Heinz-Heger-Park - Im Vordergrund die Stele in Erinnerung an die vom NS-Regime verfolgten und ermordeten Homosexuellen, rechts im Hintergrund der Bücherschrank (gerade in Benützung).
  • 9., Heinz-Heger-Park

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48° 13' 0.56" N, 16° 20' 35.94" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Im März 2011 wurde der Öffentlichkeit im Heinz-Heger-Park im 9., Bezirk ein dreiteiliger offener Bücherschrank präsentiert. Zwei Bauelemente sind dem Büchertausch, der dritte Teil der Erinnerung an den Autor Heinz Heger gewidmet: In den Jahren 2011 und 2012 wurde dort das Buch Die Männer mit dem Rosa Winkel von Heinz Heger zur freien Entnahme zur Verfügung gestellt. Das Buch schildert basierend auf den Schilderungen von Josef Kohout die Verfolgung von Homosexuellen unter dem nationalsozialistischen Regime. Die größte Stele ist mit rosa Dreiecken, dem Kennzeichen der SS für Homosexuelle in Konzentrationslagern, versehen. Auf ihr ist eine Tafel mit folgender Inschrift angebracht:

"Mit einem rosa Dreieck auf der Kleidung waren in
den nationalsozialistischen Konzentrationslagern
jene Häftlinge gekennzeichnet, die einzig ihrer
gelebten Homosexualität wegen inhaftiert waren.
Ein Großteil von ihnen wurde dort ermordet.

Diese Gruppe wurde noch Jahrzehnte nach dem
Ende der Gewaltherrschaft im offiziellen Gedenken
an die Opfer dieser Schreckenszeit
verschwiegen, verdrängt, vergessen.

Das Buch ‚Die Männer mit dem rosa Winkel‘ ist eines
der wenigen veröffentlichten Zeugnisse
homosexueller KZ-Überlebender.
Es steht hier täglich ein Exemplar
zur freien Entnahme."

Der Beschluss zur Errichtung eines Bücherschranks im 9. Bezirk erfolgte durch die Bezirksvertretung Alsergrund. Realisiert und geplant wurde das Projekt durch den Verein "Offener Bücherschrank" unter Leitung des Künstlers Frank Gassner und finanziert aus privaten Mitteln. Der Ankauf einer größeren Anzahl an Buchexemplaren von "Die Männer mit dem Rosa Winkel" wurde durch eine Förderung des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus sowie durch Frank Gassner ermöglicht. Fälschlicherweise wurde lange Zeit angenommen, dass Heinz Heger das Pseudonym Josef Kohouts sei, der im Gebäude neben dem Platz lebte. Entsprechend wird die Namensgebung des Platzes (Heinz-Heger-Platz) in Frage gestellt.

In unmittelbarer Nähe des Denkmals befindet sich die Parkbenennungstafel Heinz Heger, die ebenfalls Bezug auf Heger und die Verfolgung Homosexueller während des Nationalsozialismus nimmt.

Literatur

  • Kurt Krickler: Der Mann mit dem rosa Winkel. In: lambda-nachrichten 06/2002, S. 42-44

Weblinks