Max Oppenheimer

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Daten zur Person
Personenname Oppenheimer, Max
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 25352
GND 118736426
Wikidata Q216480
Geburtsdatum 1. Juli 1885
Geburtsort Wien
Sterbedatum 19. Mai 1954
Sterbeort New York
Beruf Maler, Graphiker, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Oppenheimer Max, * 1. Juli 1885 Wien, † 19. Mai 1954 New York, Maler, Graphiker. Studierte an den Akademien in Wien (1900-1903 bei Griepenkerl) und Prag (1903-1906 bei Thiele), kam 1907 nach Wien zurück und nahm 1908 und 1909 an der Kunstschau teil; um 1910 kreierte er gemeinsam mit Egon Schiele und Oskar Kokoschka eine österreichische Spielart des Expressionismus und reflektierte wenig später die Möglichkeiten des französischen Kubismus, den er in den 20er Jahren in seinen Berliner Großstadtbildern mit futuristisch beeinflussten Stilmitteln verband. 1911-1915 hielt sich Oppenheimer in Berlin auf und stellte in dieser Zeit in verschiedenen europäischen Staaten aus; ab 1912 signierte er mit seinem Markenzeichen MOPP. In seinen Porträts suchte er zunehmend die Psyche des Dargestellten zu erfassen; unter den prominenten Porträtierten befinden sich Peter Altenberg (1909), Karl Kraus (1907), Adolf Loos (1910), Heinrich Mann (1907), Egon Schiele (1906), Arthur Schnitzler (1909), Arnold Schönberg (1909) und Stefan Zweig (1908); 1916 übersiedelte Oppenheimer in die Schweiz, wo er bald künstlerisch und gesellschaftlich Erfolg hatte (1923 Ausstellung in Genf). 1924 bezog er ein Atelier in Wien, 1931 ging er wieder nach Berlin (wo neben das Porträt und das Stilleben auch die bildliche Wiedergabe des großstädtischen Sportlebens trat). 1931 übersiedelte Oppenheimer neuerlich nach Wien (Atelier in der Neulinggasse), wo er 1932 im Künstlerhaus ausstellte und 1935 ein Atelier in der Neuen Burg zugewiesen erhielt (Beginn der Arbeiten am monumentalen Philharmonikerbild); 1937 vertrat Oppenheimer Österreich auf der Pariser Weltausstellung 1938 mußte er nach Zürich emigrieren, wo er keine Aufenthaltsgenehmigung erhielt, jedoch im November ein Einreisevisum in die USA bekam. Das Philharmonikerbild (das er ins Exil retten konnte) wurde auf der Weltausstellung in San Francisco gezeigt, doch kam Oppenheimer in der Folge aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Oppenheimer gehörte zu den bedeutendsten Künstlern der österreichischen Avantgarde. Ausstellungen im Jüdischen Museum in Wien (1994).

Literatur

  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962 († irrtümlich 19. Oktober; weitere Literatur)
  • Josef Fraenkel: The Jews of Austria. London: Vallentine 1967, S. 154
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 154 f.
  • arbeit & Wirtschaft 9/1994, S. 38 f.
  • Wiener Zeitung, 01.06.1954