Max Kassowitz

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Daten zur Person
Personenname Kassowitz, Max
Abweichende Namensform
Titel Univ.-Prof., Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 2164
GND 116119675
Wikidata Q90169
Geburtsdatum 14. August 1842
Geburtsort Ungarn (Bratislava, SR)
Sterbedatum 23. Juni 1913
Sterbeort Wien
Beruf Mediziner, Kinderarzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 16.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle
  • 19., Paradisgasse 20 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kassowitz Max, * 14. August 1842 Preßburg, Ungarn (Bratislava, SR), † 23. Juni 1913 Wien 19, Paradisgasse 20 (Döblinger Friedhof), Kinderarzt (Pädiater). Nach Studium der Medizin an der Universität Wien (Dr. med. 1863) erhielt Kassowitz seine weitere Ausbildung als Aspirant bzw. Sekundararzt an den Abteilungen des Allgemeinen Krankenhauses in Wien. Gleichzeitig war er aber auch schon am I. Öffentlichen Kinder-Krankeninstitut tätig, wo er ab 1869 als Sekundararzt und ab 1881 als Nachfolger von Leopold Max Politzer Direktor war.

Das Ambulatorium (1, Tuchlauben 9) konnte durch seine Initiative um acht Ordinationsräume, einen Operationssaal, ein eigenes Laboratorium und einen eigenen Hörsaal erweitert werden. Kassowitz befasste sich v.a. mit der Erforschung der hereditären Syphilis und mit der Pathophysiologie der Rachitis. Im Phosphor, den er in Lebertran gelöst verabreichte, glaubte Kassowitz ein taugliches Heilmittel gegen Rachitis gefunden zu haben („Die Phosphorbehandlung der Rachitis", in: Zs. klin. Med. 7 [1884], 36ff.). Erst 1919 konnte Kassowitz Huldschinsky aufdecken, dass die Heilwirkung durch das im Lebertran enthaltene Vitamin D und nicht durch den Phosphor bewirkt wird. Zu Kassowitz' Schülern zählten u. a. Sigmund Freud, Carl Hochsinger und Leopold Königstein.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow, Band 2, S. 1892 ff.
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 1,1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. 1957
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 366 ff.
  • Wiener medizinische Woche. Wien: Springer 62, 1912, S. 2273
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr. 1913/1914. Wien: Selbstverlag der Universität, S. 44 f.
  • Karl Hochsinger: Max Kassowitz' wissenschaftliche Bedeutung. In: Wiener medizinische Woche 83, 1933, S. 941 ff.