Luigi Kasimir

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Daten zur Person
Personenname Kasimir, Luigi
Abweichende Namensform Kasimir, Luigi (Alois)
Titel
Geschlecht männlich
PageID 1878
GND 116061995
Wikidata Q1876179
Geburtsdatum 18. April 1881
Geburtsort Pettau, Südsteiermark (Ptuj, Slowenien)
Sterbedatum 6. August 1962
Sterbeort Wien
Beruf Graphiker, Radierer, Kupferstecher
Parteizugehörigkeit Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 29.03.2021 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 19., Himmelstraße 42 (Sterbeadresse)
  • 3., Weyrgasse 2 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kasimir Luigi (Alois), * 18. April 1881 Pettau, Südsteiermark (Ptuj, Slowenien), † 6. August 1962 Wien 19, Himmelstraße 42, Graphiker, Radierer, Kupferstecher, Gattin (31. August 1911) Johanna (Tanna) Hoernes (Kasimir-Hoernes), Tochter des Geologen Rudolf Hoernes. Sohn des Malers Aldis Kasimir, studierte 1900-1905 an der Akademie der bildenden Künste (allgemeine Malerschule unter Sigmund L'Allemand) und war danach 1906/1907 außerordentlicher Hörer der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. 1905 trat er erstmals mit einer Ausstellung an die Öffentlichkeit (Künstlerhaus, Aquarell-Veduten), 1908 unternahm er seine ersten graphischen Versuche. Vom Stil Rudolf von Alts ausgehend, entwickelte sich Kasimir unter dem Einfluß verschiedener nordischer Künstler zu einem der produktivsten und bekanntesten österreichischen Graphiker. Sein zahlreiche Platten umfassendes Oeuvre befaßt sich mit allen gängigen Druckverfahren. Viele seiner Blätter haben (neben anderen Städten, wie Hamburg und München) Wiener Ansichten zum Inhalt (u. a. Am Hof, um 1907; Stephansturm, 1911; Häuserabbruch zwischen Weihburggasse und Singerstraße, 1911; Hofburg, 1913; Blick durch das Michaelertor der Hofburg auf den Kohlmarkt, 1917; Staatsoper, 1924); dazu kommt ein Mappenwerk „Wien" (12 Radierungen, 1912). Kasimir hat auch zahlreiche Motive seiner Wohngegend (wohnhaft 19, Himmelstraße 40) festgehalten (Grinzing im Winter, 1940; Hauerhäuser; Beethovengedenkstätten). Atelier 3, Weyrgasse 2.

Luigi Kasimir war Nationalsozialist der ersten Stunde und arisierte nach dem so genannten "Anschluss" Halm & Goldmann, die jüdische Kunsthandlung, die ihn jahrzehntelang vertreten hatte. In einem Volksgerichtsprozess wurde er vom Verbrechen der missbräuchlichen Bereicherung freigesprochen.


Literatur

  • Catherine Tessmar: Wiener Platzerln. Die Geschäfte des Künstlers Luigi Kasimir. Wien: Czernin 2006 (Bibliothek des Raubes 11)
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts. Band 2: G-K. Wien: Selbstverlag 1986
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Albert Lorenz: Luigi Kasimir. Wien: Wiener Verlag 1944 und 1949 (mit Autobiographie)
  • Kurt J. Apfel: Luigi Kasimir - ein Döblinger Künstler. In: Döblinger Heimatmuseum Heft 18/19 (1969), S. 4 ff.
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 486
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst 22.4.1961