Ludwig Karpath
Karpath Ludwig, * 27. April 1866 Pest, † 8. September 1936 Wien, Musikschriftsteller.
Biografie
Wollte nach seinem Studium am Budapester Konservatorium Opernsänger (Bassbariton) werden und unternahm mit dem Wiener Männergesang-Verein eine Amerikatournee. 1894 ließ er sich in Wien nieder, wo er bis 1921 als Musikreferent des "Neuen Wiener Tagblatts" arbeitete und 1914-1917 den "Merker" redigierte. Das Unterrichtsministerium beschäftigte ihn als Konsulenten für die Bundestheater (ab 1932). Richard Strauss widmete ihm sein Ballett "Schlagobers" (1924). Mit Brahms, Reger, Puccini, Mahler, Cosima und Siegfried Wagner, Mascagni, Richter, Nikisch und Mottl verband ihn eine enge Freundschaft. Er war ein bekannter Förderer junger Talente und machte sich um die Verstaatlichung des Konservatoriums verdient, ebenso um die Gründung und Errichtung der Volksoper sowie den Bau des Konzerthauses. Karpath erhielt am 28. April 1936 (zu dieser Zeit Hofrat der Bundestheaterverwaltung) den Ehrenring der Stadt Wien. Als Gourmet gab er ein Kochbuch heraus.
Literatur
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau
- Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Mainz: Schott 1959
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 65