Lobkowitz

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Datum von
Datum bis
Objektbezug Lobkowitzpalais
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.08.2023 durch WIEN1.lanm08uns

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Lobkowitz (seit 1919 offizielle Schreibweise Lobkowicz), altes böhmisches Adelsgeschlecht, dessen Name sich von einer 1408 erworbenen Burg ableitet; seit 1479 Freiherrenstand.

Es kam zu einer Teilung in die Hauptlinien Hassenstein und Popel; zu letzterer zählte Zdenko Adalbert (1568-1628), der beim böhmischen Aufstand 1618 (Prager Fenstersturz; Dreißigjähriger Krieg) den Habsburgern treu blieb und 1624 in den Fürstenstand erhoben wurde. Unter seinen Urenkeln kam es zu einer Teilung der Familie in die Zweige Raudnitz und Melnik; zu ersterer zählten Fürst Philipp Joseph Hyazinth (1680-1735), der als Obersthofmeister der Gattin Karls VI. in Österreich ansässig wurde, dessen Sohn Ferdinand Philipp (1724-1784), der 1745 das Wiener Palais (bis 1979 Familienbesitz) erwarb (Lobkowitzpalais), und dessen Sohn Joseph Franz Maximilian Lobkowitz (1772-1816), der als Förderer Ludwig van Beethovens bekannt wurde. Seine Nachkommen wirkten als Industrielle und österreichische Beamte. Die Angehörigen des Zweigs Melnik profilierten sich als Politiker und Sozialreformer in Böhmen.

Lobkowitzplatz, Lobkowitzbrücke.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch in einer neuen, vollständig geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen. Band 4: Abt. 9: Der Böhmische Adel. Bearb. v. Rudolf Johann von Meraviglia-Crivelli. Nürnberg: Bauer & Raspe 1886, S. 195 f.
  • J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch in einer neuen, vollständig geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen. Band 4: Abt. 4, Teil 1: Niederösterreichischer Adel. Abt. 1: A-R. bearb. v. Johann Evangelist Kirnbauer von Erzstätt. Nürnberg: Bauer & Raspe 1909, S. 274
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Band 97 = Genealogisches Handbuch der fürstlichen Häuser. Band 7: Kre-Lod. Limburg an der Lahn: Starke 1989, S. 426-428
  • Erwein Lobkowicz: Erinnerungen an die Monarchie. Wien [u.a.]: Amalthea 1989