Leopold Kottaun

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Kottaun, Leopold
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 366862
GND 116344490
Wikidata
Geburtsdatum 10. September 1814
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 9. Dezember 1884
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Schauspieler, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 12.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Leopold Kottaun, * 10. September 1814 Wien, † 9. Dezember 1884 Wien, Schauspieler und Theaterdirektor.

Biografie

Der Sohn eines Schneidermeisters debütierte 1831 am Meidlinger Theater, dann spielte er an verschiedenen Bühnen in der Provinz, unter anderem in Preßburg (Bratislava, Slowakei), wo im Mai 1841 seine Ehefrau Karolina Kottaun 28-jährig starb. 1835 kam er erstmals an die Bühne in Baden, die er von 1855 bis 1868 leitete. Seit 1847 wirkte er auch als Theaterdirektor in Ödenburg (Sopron, Ungarn) bis 1853, abermals ab 1855. 1857 vereinigte er vorübergehend die Ödenburger Bühne mit der in Preßburg. Danach war er Regisseur in Wien am Theater in der Josefstadt und am Theater in Laibach (Ljubljana, Slowenien). 1866 erhielt er die Spielbewilligung für das Theater in der Josefstadt und eröffnete es am 1. November mit dem Allerseelenstück "Der Müller und sein Kind" von Ernst Raupach. Nach nur einer Spielzeit schloss Kottaun das Theater wieder am 13. Mai 1867. Anschließend (1867/68) fungierte er als Oberregisseur am Harmonietheater, das sein Schwager Johann Baptist Klerr leitete. Ab 1868 wirkte er in gleicher Stellung in Baden, das ebenfalls Klerr führte, bis 1875, zuletzt als Theaterkassier. Zu seinem 40-jährigen Bühnenjubiläum 1871 erhielt er eine umjubelte Benefizvorstellung. Zehn Jahre später trug den in ärmlichen Verhältnissen lebenden Kottaun die ihm neuerlich gewährte Benefizvorstellung, ebenso wie die vom 1883, nicht den erhofften Gewinn, lediglich eine kleine Spende Erzherzog Albrechts half ihm. Vereinsamt und krank wurde er kurz vor seinem Tod in das Wiener Allgemeine Krankenhaus gebracht.

Ab 1842 war er mit der Schauspielerin Anna Calliano (1819–1881), einer Schwester von Antonia Klerr verheiratet und das Ehepaar war meist gemeinsam engagiert. Sie war die Tochter des Fabrikanten und späteren Theaterdirektors Anton Calliano. Anfänglich trat sie unter dem Künstlernamen Anna Falkner auf. Sie spielte die jugendlich Sentimentalen, später war sie eine beliebte Mütterdarstellerin.

Quellen

Literatur

  • Franz Hadamowsky. Wien. Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien: Jugend und Volk 1988
  • Alfred Kobl: Beiträge zur Chronik des Theaters in Baden. Baden: Verein Niederösterreichische Landesfreunde, 1928 [mit Bild]
  • Katalog der Portrait-Sammlung der k.u.k. General-Intendanz der k.k. Hoftheater. Zugleich ein biographisches Hilfsbuch auf dem Gebiet von Theater und Musik, 2. Abteilung, Gruppe 4 Wiener Hoftheater, Wien: Künast 1892
  • Badener Bezirks-Blatt (Beilage), 13.12.1884, S. 13
  • Badener Bezirks-Blatt, 20.01.1883, S. 6
  • Badener Bezirks-Blatt, 16.07.1881, S. 5 [zu Anna Kottaun]
  • Blätter für Musik, Theater und Kunst , 13.10.1871, S. 3 (S. 327)
  • Österreichisches Biographisches Lexikon: Kottaun, Leopold [Stand: 14.08.2023]


Leopold Kottaun im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.