Meidlinger Theater

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Theater im Theresienbad
Daten zur Organisation
Art der Organisation Theater
Datum von 1806
Datum bis 1874
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 360227
GND
WikidataID
Objektbezug Theater, Maria-Theresien-Schlössel (12), Theresienbad
Quelle
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Letzte Änderung am 17.11.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Theaterimtheresienbad.jpg
Bildunterschrift Theater im Theresienbad
  • 12., Hufelandgasse 3

Es wurden noch keine Bezeichnungen zu dieser Organisation erfasst!

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48° 10' 54.66" N, 16° 19' 40.98" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Meidlinger Theater (12., Hufelandgasse 3).

Gebäude

An der Stelle des "Niederhofs am Bach" (Niederhofstraße), den die Klosterfrauen "Zur Himmelpforte" 1447 von Apollonia, der Gattin des Wiener Bürgers Hans Haug, gekauft hatten, wurde vor 1706 ein kleines Jagdschlösschen erbaut. In dieses geräumige, einstöckige, von einem Park umgebene Gebäude, das später Maria-Theresien-Schlössel benannt wurde, kam 1766 die k. k. Wollzeugfabrik (die bald darauf nach Linz verlegt wurde). Schon vorher hatte man in unmittelbarer Nähe des Gebäudes schwefelhältige Quellen entdeckt, deren Gebrauch anfangs dem Hof vorbehalten war; auch Maria Theresia benützte sie öfters. Das nach der Verlegung der Fabrik freigewordene Gebäude wurde in ein Badehaus umgestaltet, das Theresienbad benannt wurde.

Theater

In dem schönen, mit Freskogemälden gezierten Rittersaal des ehemaligen Schlösschens wurde 1806 ein mit Logen und zwei Galerien versehenes Theater für 600 Personen eingerichtet, in dem es anfangs nur sonntags Dilettantenvorstellungen für geladene Gäste gab. Später wurde das Haustheater in ein öffentliches Sommertheater umgewandelt, das 1833 der Schauspieler Louis Groll übernahm und mit großem finanziellen Erfolg leitete; unter ihm traten Antonie Mansfeld (als "Therese Krones" erster Versuch als Lokalsängerin), Josef Wagner (der als Don Carlos debütierte), Josef Matras und andere spätere Lieblinge des Wiener Publikums auf. 1822 wurde das Theater in das erneuerte und vergrößerte Theresienbad einbezogen. Die letzte Theatervorstellung fand 1874 statt. Das Theatergebäude wurde 1884, das Hauptgebäude des alten Theresienbads 1902 demoliert. Die Objekte gingen in den Besitz der Stadt Wien über. In den tiefen Kellern des Gebäudes fanden sich fest eingemauerte eiserne Ringe mit Ketten, inmitten der Decke der Gewölbe viereckige, mannsbreite Öffnungen, wie solche in mittelalterlichen Kerkern zum Hinablassen der Gefangenen dienten.

Schauspielerinnen und Schauspieler

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 5 Einträge von Personen, die im Meidlinger Theater engagiert waren.

BildNameBerufGeburtsdatumSterbedatum
Karl ArnauSchauspieler26 September 18434 November 1910
Antonie MansfeldSängerin
Schauspielerin
15 März 183523 Oktober 1875
Josefmatrasglanzrollen.jpgJosef MatrasSänger
Komiker
Schauspieler
Volkssänger
1 März 183230 September 1887
Jakob SchreinerSchauspieler14 Juni 185426 Januar 1942
Josephwagner.jpgJosef WagnerHofschauspieler
Schauspieler
15 März 18185 Juni 1870

Quellen

  • Theaterzettel 1807-1873 (Wiener Stadt- und Landesbibliothek)

Literatur

  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 231
  • Emil Carl Blümml / Gustav Gugitz: Alt-Wiener Thespiskarren. Die Frühzeit der Wiener Vorstadtbühnen. Wien: Schroll 1925, Register
  • Hans Werner Bousska: Das Meidlinger Theater im Theresienbad. In: Meidling. Blätter des Bezirksmuseums, 25/26. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Meidlinger Heimatmuseums 1990, S. 3 ff., besonders 11 ff.
  • August Eigner: Das Meidlinger Theater 1807-1874. 1940
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 436 f.
  • Leo Hellwig, Erinnerungen an das Meidlinger Theater. In: Deutsches Volksblatt, 18. 7. 1908
  • Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 30 ff., 390 ff.