Karl Hermann Spitzy

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Daten zur Person
Personenname Spitzy, Karl Hermann
Abweichende Namensform
Titel Dr. med., Univ.-Prof., Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 37950
GND 115664173
Wikidata Q1639916
Geburtsdatum 10. November 1915
Geburtsort Wien
Sterbedatum 26. Mai 2013
Sterbeort Baden
Beruf Arzt, Internist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 21.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien (1982 bis 1991)
  • Präsident der Internationalen Paul-Ehrlich-Gesellschaft (1974 bis 1976)

  • Theodor-Körner-Preis für Medizin, Naturwissenschaft und Technik (Verleihung: 1960)
  • Wilhelm Exner-Medaille (Verleihung: 1992)
  • Billroth-Medaille (Verleihung: 1993)
  • Goldene Medaille der Ärztekammer (Verleihung: 1995)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (Verleihung: 28. Februar 1996, Übernahme: 18. März 1997)
  • Ehrenpräsident der Wiener Medizinischen Akademie (Verleihung: 1998)


Karl Hermann Spitzy, * 10. November 1915 Wien, † 26. Mai 2013 Baden bei Wien, Internist.

Biografie

Karl Hermann Sputzy war der jüngere Sohn des Wiener Orthopäden Hans Spitzy. Nach der Matura 1933 am Schottengymnasium und begann danach ein Studium der Philosophie an der Universität Wien, wechselte aber zum Studium der Medizin, das er 1939 mit der Promotion abschloss. Parallel dazu ließ er sich zum Werkmeister für Maschinenbau und Elektrotechnik ausbilden (Abschluss 1935). In Folge arbeitete er als Hospitant an der I. Medizinischen Universitätsklinik in Wien.

Im Zweiten Weltkrieg diente Spitzy als Arzt in der Wehrmacht und stieg in der Waffen-SS bis zum Hauptsturmführer auf. Nach Kriegsende wirkte er als Chefarzt für Interne Medizin am Krankenhaus Peine bei Hannover. Im folgenden Jahr kehrte er an die I. Medizinische Universitätsklinik in Wien, die unter der Leitung von Ernst Lauda stand, zurück. An der hämatologischen Abteilung forschte er zum Stoffwechsel von Leukämiezellen. 1955 gründete der Internist eine Forschungsstelle für Antibiotika an der Klinik und entwickelte mit dem Biologen Ernst Brandl und dem Chemiker Hans Margreiter ein gegen Magensäure resistentes Penicilin, so dass dieses nun in Tablettenform leichter in der Therapie einsetzbar wurde. Mit diesem Präparat wurde die Grundlage für die Entwicklung synthetischer und halbsynthetischer Antibiotika geschaffen.

1962 habilitierte sich Spitzy im Fach Chemotherapie und gründete einige Jahre später eine eigene Lehrkanzel für dieses Fach. 1970 avancierte zum außerordentlichen, 1973 zum ordentlichen Professor. 1979 wandelte er seine Lehrkanzel in eine eigenständige Universitätsklinik um, in der Personen mit Tumoren und Infektionen chemotherapeutisch behandelt werden können. Zahlreiche Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Antibiotika machten den Internisten nicht nur in der medizinischen Fachwelt bekannt. Er hielt zahlreiche Fortbildungsvorträge, sprach in Rundfunk und Fernsehen und verfasste rund 200 Fortbildungsfilme. Darüber hinaus fungierte er 1974 bis 1976 als Präsident der Paul-Ehrlich-Gesellschaft und 1982 bis 1991 als Präsident der Gesellschaft der Ärzte.

Nach seiner Emeritierung 1987 nahm Spitzy sein Philosophiestudium wieder auf und promovierte 1994 mit einer Dissertation zu "Dämon und Hoffnung" an der Universität Wien zum Dr. phil. Seine "Klinische Philosophie" entwickelte er als erneuerte Ethik in der Medizin, basierend auf der Dialogphilosophie des Religionshilosophen Martin Buber mit dem Ziel einer verbesserten Arzt-Patient-Beziehung.

Karl Hermann Spitzy verfasste rund 500 Publikationen auf dem Gebiet der Medizin und Ethik und erhielt eine Reihe von Auszeichnungen. Er starb im Alter von 97 Jahren in Baden bei Wien.

Quellen

Weblinks