Josef Muzak

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Daten zur Person
Personenname Muzak, Josef
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 359930
GND
Wikidata Q1705325
Geburtsdatum 24. Juli 1892
Geburtsort Köln-Lindenthal
Sterbedatum 1945
Sterbeort
Beruf Widerstandskämpfer, Handelsagent
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 2., Ybbsstraße 42 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Josef Muzak, * 24. Juli 1892 Köln-Lindenthal, † 1945, Handelsagent, Widerstandskämpfer.

Biografie

Josef Muzak wurde als Sohn des tschechischen Kochs Anton Muzak und dessen aus Friesland stammende Ehefrau Ottilie, geborene Heuer, geboren. Er besuchte in Prag die Schule, ehe die Familie nach dem frühen Tod des Vaters nach Wien übersiedelte, wo er das Lehrerseminar absolvierte. Im Ersten Weltkrieg diente er als Freiwilliger und kam bereits 1914 in russische Kriegsgefangenschaft, wo er mit den Ideen des Sozialismus vertraut wurde.

1920 kehrte Muzak nach Wien zurück und begann als Vertreter von Lederwaren zu arbeiten. Daneben betätigte er sich als Schriftsteller und übersetzte russische Lyrik ins Deutsche. Zwischen 1934 und 1938 sammelte er Geld für die Hinterbliebene gefallener Februarkämpfer. In der NS-Zeit engagierte sich der Sozialist in der eher konservativ-katholischen Widerstandsgruppe "Österreichische Freiheitsbewegung", die vor allem unter dem Namen von Karl Roman Scholz bekannt wurde. In seiner Wohnung in der Ybbsstraße versteckte er einen Vervielfältigungsapparat, Papier und Munition.

Kurz vor Ende der NS-Herrschaft in Österreich, im April 1945, verließ Muzak Wien, wurde er von der SS in der Gegend von Obermühlberg verschleppt und vermutlich in der Nähe von St. Leonhard am Forst, wo er das letzte Mal gesehen wurde, ermordet. 1947 wurde er auf Antrag seiner Ehefrau offiziell für tot erklärt.

An der Stätte seines Wirkens in Wien-Neubau, Neustiftgasse 92, wurde 2003 eine Gedenktafel errichtet.

Literatur

  • Erich Hackl: Anprobieren eines Vaters. Geschichten und Erwägungen. Zürich: Diogenes 2004, S. 248 ff.
  • Wiener Zeitung, 10.07.1947, S. 5

Weblinks