Josef Gottfried Pargfrieder

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Pargfrieder, Josef Gottfried
Abweichende Namensform
Titel Ritter von
Geschlecht männlich
PageID 3902
GND 121334104
Wikidata Q1707119
Geburtsdatum 1775
Geburtsort
Sterbedatum 29. Jänner 1863
Sterbeort Kleinwetzdorf
Beruf Armeelieferant
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Heldenberg
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Pargfrieder Josef Gottfried (1858 Ritter von), * 1775 (?), † 29. Jänner 1863 Kleinwetzdorf, Niederösterreich (bestattet am Heldenberg neben Feldmarschall Johann Joseph Wenzel Graf Radetzky [† 1858] und Feldmarschall Max Freiherr von Wimpffen [† 1854]), angeblich unehelicher Sohn Josephs II., Armeelieferant.

Biografie

Betrieb in Znaim eine kleine Kramerei. Bei den Feldzügen von 1805 bis 1848/1849 erhielt er den Auftrag, der kaiserlichen Armee an die Front zu folgen; durch rasche und reelle Lieferung von Lebensmitteln, Schuhen und Stoffen genoß er später besonders bei Radetzky, den er verehrte, großes Ansehen. Dass er 1831 vom Ärar wegen angeblicher Lieferung minderwertigen Materials in einen Prozess verwickelt wurde, führte man später darauf zurück, dass er Freimaurer gewesen ist (Freimaurerei war damals verboten).

Jedenfalls erwarb er bereits 1832 um 90.000 Österreichische Gulden das devastierte Schloss Kleinwetzdorf bei Tulln (samt dem Schlosspark), das er in klassizistischem Stil umbauen und zu dem er auf einer Anhöhe westlich des Schlosses eine "Ruhmesstätte der österreichischen Armee" („Heldenberg") errichten ließ (gegenüber einem die Anlage beherrschenden Obelisken, unter dem sich die Gruft für Pargfrieder, Radetzky und Wimpffen befindet, sind über 100 gußeiserne Büsten österreichischer Heerführer und anderer verdienter Soldaten aufgestellt).

Pargfrieder stellte den Besitz Radetzky unter der Bedingung zur Verfügung, dass sich dieser hier bestatten lasse (was auch geschah). Sein großer Reichtum ermöglichte es ihm des öfteren, verschuldeten Adeligen größere Darlehen zu gewähren. Pargfrieder hinterließ Kleinwetzdorf dem Kaiser, der den Besitz (samt dem Heldenberg) der Armee überließ. Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens.

Literatur

  • Rudolf von Granichstaedten-Czerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. Wien: Bergland-Verl. 1969, S. 84 f.
  • Siegfried Weyr: Die Wiener. Wien: Zsolnay 1971, S. 16 ff.
  • Grete Helfgott: Gelebt für a "schöne Leich". In: Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs, 21.07.1979