Johannes Bischko

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Bischko, Johannes
Abweichende Namensform
Titel Dr. med., Prof.
Geschlecht männlich
PageID 36962
GND 107800128
Wikidata Q1697263
Geburtsdatum 5. August 1922
Geburtsort Wien
Sterbedatum 5. November 2004
Sterbeort Wien
Beruf Arzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 18. November 2004
Friedhof Baumgartner Friedhof
Grabstelle Gruppe 27, Grab 77A

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Akupunktur (1954 bis 1989)
  • Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Akupunktur (1972)

  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 4. November 1975)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 5. Mai 1987, Übernahme: 12. Juni 1987)

Johannes Bischko, * 5. August 1922 Wien, † 5. November 2004 Wien, Arzt.

Biographie

Johannes Bischkos Vater Josef war Firmengesellschafter und nach dem Zweiten Weltkrieg Gemeinderat, die Mutter Rudolfine Hausfrau. 1940 maturierte Bischko am Hietzinger Gymnasium. Bevor er zum Medizinstudium zugelassen wurde, musste er zum Deutschen Arbeitsdienst einrücken. 1949 promovierte er zum Dr. med. und begann seine Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie am St. Rochus-Spital in Penzing, nach einem Jahr wechselte er ins Kaiser-Franz-Josef-Spital.

Schon frühzeitig erkannte der Chirurg die Bedeutung der von der Schulmedizin zum damaligen Zeitpunkt abgelehnten Akupunktur und erlernte in Paris die chinesische Nadelstichtechnik.

1954 gründete Bischko die Österreichische Gesellschaft für Akupunktur, 1955 organisierte er einen internationalen Kongress in Wien und führte ab 1958 eine Akupunkturambulanz in der Wiener Allgemeinen Poliklinik. Durch viele Jahre setzte er sich für ihre Anerkennung auch im Rahmen der universitären und akademischen Medizin ein. Erst 1972 gelang es ihm, im neugegründeten Ludwig Boltzmann-Institut für Akupunktur eine offizielle Forschungsstätte dieser medizinischen Disziplin aufzubauen. Bischko wurde zum Leiter dieses Instituts bestellt, das er bis zu seinem Tod führte. Großes Echo erfuhr er in den Medien aber auch unter Fachkollegen, als er als erster westlicher Arzt eine Mandeloperation mit Akupunktur als örtlicher Betäubung durchführte.

1986 wurde die Akupunktur vom Obersten Sanitätsrat als wissenschaftliche Heilmethode anerkannt. Im gleichen Jahr gelang Bischko auch die Einführung einer Vorlesung über Akupunktur an der Universität Wien. 1991 erreichte er gemeinsam mit Helmut Nissel schließlich die Schaffung eines offiziellen Diploms der Österreichischen Ärztekammer für dieses Heilverfahren. Neben zahlreichen Artikeln in Fachzeitschriften publizierte der Arzt gemeinsam mit Wolfgang Exel und Willi Dungl die Schrift "Schmerzfrei ohne Gift. Ein Ratgeber" (1981).

Bischko erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem wurde ihm 1981 der Berufstitel "Professor" verliehen.

Nach Schließung des Boltzmann-Instituts für Akupunktur 2005 wurde im Gedenken an den Pionier das "Johannes Bischko-Institut für Akupunktur" gegründet, das sich mit der Erforschung dieser Disziplin beschäftigt. Die Österreichische Gesellschaft für Akupunktur veranstaltet darüber hinaus seit 2005 alle zwei Jahre ein "Johannes Bischko Symposium für Akupunktur" und vergibt dabei den "Johannes-Bischko-Preis".

Literatur

  • Manfred Richart: Prof. Dr. med. Johannes Bischko − ein Leben für die Akupunktur. Nach Erzählungen und Interviews mit Prof. Dr. Johannes Bischko, dem Pionier der Akupunktur in der westlichen Welt. Wien [u.a.]: Maudrich 2005
  • Österreichische Apothekerzeitung 58 (2004), Nr. 26, S. 1229
  • Der Standard, 09.11.2004
  • Österreichische Gesellschaft für Akupunktur: Johannes Bischko [Stand: 16.08.2017]

Weblinks