Johann Nouseul

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Daten zur Person
Personenname Nouseul, Johann
Abweichende Namensform Nouseull, Josef; Nousseul(l), Johann; Nouseuil, Johann
Titel
Geschlecht männlich
PageID 362947
GND 131643703
Wikidata
Geburtsdatum 1742
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 9. Dezember 1821
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Schauspieler, Sänger, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Schauspieler, Sänger, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Kärntnertortheater, Freihaustheater
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 12.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 9., Lazarettgasse 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann (Josef) Nouseul, * 1742 Wien, † 9. Dezember 1821 Wien, Schauspieler, Sänger (Tenor) und Theaterdirektor.

Biografie

Er war zunächst Mitglied der Theatergesellschaft von Theobald Marchand in Frankfurt am Main, später trat er gemeinsam mit seiner Gattin Rosalia Nouseul auf in Rastatt/Baden, Mannheim, München und 1778 bei Karl Theophil Döbbelin in Berlin. Anfang des Jahres 1779 gründete er mit einigen Mitgliedern des Berliner Theaters eine eigene Schauspieltruppe in Hannover, mit der er im Sommer auch Bad Pyrmont bespielte. Am 17. Jänner 1780 debütierte er am Wiener Burgtheater als Graf Reichenthal in "Die abgedankten Officiers" von Gottlieb Stephanie d. J. und wurde für kleinere Rollen sowie für Gesangspartien engagiert. 1781 verließ er das Burgtheater und ging ans Kärntnertortheater, an dem er unter anderem in französischen Stücken (in französischer Sprache) auftrat. Im April 1783 übernahm er zusammen mit dem Dramatiker und Dramaturgen Johann Friedrich Schink, der Mitglied seiner Truppe in Hannover war, die Leitung des Grazer Theaters. Sein Spielplan und sein eigenes nuancenreiches Spiel, kamen eben so wenig an wie sein Versuch, französische Singspiele aufzuführen, schließlich gab er Anfang des Jahres 1784 auf. Danach spielte er, teils mit einer eigenen Truppe, im mährisch-ungarischen Raum. Von 1788 bis 1800 war er Mitglied des Wiener Freihaustheaters, wo er am 30. September 1791 in der Uraufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts "Die Zauberflöte" die Rolle des Monostatos kreierte. Am 12. Dezember 1800 spielte Nouseul erneut am Burgtheater in der Rolle des Landraths Baron von Gärtner in "Alt' und neue Welt" von August Wilhelm Iffland und war danach, meist in kleinen Rollen, bis 1814 Mitglied. Er verstarb im Versorgungshaus "Zum blauen Herrgott".

Literatur

  • K. J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon (4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Unter Mitarbeit von Hansjörg Rost) Band 5. München: K. G. Saur 2003
  • Heinz Schuler: Das "Zauberflöten"-Ensemble des Jahres 1791. Biographische Miszellen (in: Mitteilungen der Internationalen Stiftung Mozarteum 39, Heft 1-4) Salzburg 1991, S. 95–124
  • Krista Fleischmann: Das steirische Berufstheater im 18. Jahrhundert. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1974
  • Eike Pies: Prinzipale. Zur Genealogie des deutschsprachigen Berufstheaters vom 17. bis 19. Jahrhundert. Ratingen (u. a.]: Henn 1973
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Theater-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 2. Klagenfurt und Wien: Ferd. Kleinmayr 1960
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903 (im Artikel Nouseul, Rosalia Caroline)
  • Gallerie von Teutschen Schauspielern und Schauspielerinnen der ältern und neuern Zeit. Wien: Edler von Epheu 1783
  • Johann Friedrich Schink, Zusätze und Berichtigungen zu der Gallerie der teutschen Schauspieler und Schauspielerinnen. Wien: Sonnleithner 1783
  • Litteratur- und Theater-Zeitung Nr. 17, Berlin 25. 4. 1778, S. 13 f. (269 f.)
  • Österreichisches Musiklexikon Online: Nouseul Ehepaar [Stand: 07.06.2022]
  • Österreichisches Biographisches Lexikon: Nouseul, Johann [Stand: 07.06.2022]