Hilda Ascher

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Daten zur Person
Personenname Ascher, Hilda
Abweichende Namensform Wagner-Ascher, Hilda; Ascher, Hilde
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 367210
GND 128257687
Wikidata
Geburtsdatum 8. Mai 1901
Geburtsort Wien
Sterbedatum 19. November 1999
Sterbeort London
Beruf Designerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Wiener Werkstätte
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 21.12.2023 durch WIEN1.lanm09ua1
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 2., Böcklinstraße 2 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hilda Ascher, * 8. Mai 1901 Wien, † 16. November 1999 London, Designerin, Textilkünstlerin

Biografie

Hilda Ascher wurde in eine großbürgerliche jüdische Familie hineingeboren. Ihr Vater war der Jurist und kaiserliche Rat Arnold Ascher, ihr Onkel der Komponist Leo Ascher. Durch ihre Mutter Regine war Hilda Ascher Enkelin des Religionsphilosophen Moriz Friedländer. Hilda Ascher wuchs im sogenannten "Pratercottage" auf. Ab 1914 besuchte sie Franz Čižeks Jugendklasse, von 1917 bis 1920 studierte sie an der Kunstgewerbeschule. Hier war wieder Čižek einer ihrer Lehrer. Außerdem wurde sie auch von Rudolf Larisch, Adolf Böhm und Oskar Strnad unterrichtet. Studienreisen führten die Künstlerin nach Dalmatien, nach Deutschland, in die Schweiz und in die Niederlande.

Hilda Ascher arbeitete vor allem als Designerin, entwarf Taschen, Stoffmuster, Teppiche, Vasen und Puderdosen. Für die Wiener Werkstätte designte sie Packpapier und bestickte Kissen.

1925 heiratete Hilda Ascher den Maler Erich Wagner (1890 – 1974) und nannte sich fortan Hilda Wagner-Ascher. 1930 wurden sie Eltern eines Sohnes. Als sich der Künstlerinnen-Verband "Wiener Frauenkunst" 1926 von der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs abspaltete, war Hilda Wagner-Ascher unter den Gründungsmitgliedern.

Als Vorsitzender der Baron de Hirsch-Stiftung, deren Ziel die Förderung wirtschaftlich schwacher Gebiete in Galizien und der Bukowina war, stellte Arnold Ascher seine Tochter bei der Stiftung an, was in der Presse nicht unkritisch kommentiert wurde.

Hilde Wagner-Ascher beteiligte sich an nationalen und internationalen Ausstellungen. 1925 wurde sie auf der "Exposition Internationale des Artes Décoratifs et Industriels Modernes" mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet. Für die Ausstellung "Das Bild im Raum" (MAK – Museum für angewandte Kunst, 1929) gestaltete sie den Kunstgewerberaum mit Teppichen und Tapeten. Ihre Taschenentwürfe waren 1930 in der Ausstellung der "Wiener Frauenkunst" "Wie sieht die Frau" in der Hofburg zu sehen.

Während ihre Eltern im Holocaust ermordet wurden, gelang Hilda Ascher die Emigration nach London, wo sie 1999 hochbetagt starb.

Quellen

Literatur

  • Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hrsg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 202 f.
  • Ilse Korotin [Hrsg.]: biographiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3: P - Z. Wien: Böhlau 2016

Weblinks


Hilda Ascher im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.