Hermann Theodor Hillischer

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Daten zur Person
Personenname Hillischer, Hermann Theodor
Abweichende Namensform
Titel Dr.med.univ
Geschlecht männlich
PageID 15480
GND 1011854961
Wikidata Q60623848
Geburtsdatum 4. Mai 1850
Geburtsort Wien
Sterbedatum 26. November 1926
Sterbeort Wien
Beruf Arzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle
  • 1., Schulerstraße 20 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hermann Theodor Hillischer, *4. Mai 1850 Wien, † 26. November 1926 Wien 1, Schulerstraße 20 (Döblinger Friedhof), Arzt, Sohn des Schriftstellers Josef Hermann Hillischer. Studierte an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1876) und errichtete 1878/1879 das erste Kieferspital in Wien. 1884 führte er die heute allgemein gebräuchliche graphische Bezeichnung der Zähne ein, 1886 demonstrierte er in Berlin die Anwendung des von ihm erfundenen Schlafgases für länger dauernde Operationen.

1889 stellte er in Wien die erste selbstkonstruierte Bohrmaschine aus, wie er überhaupt durch seine Erfindungen der Zahnheilkunde neue Impulse verlieh. Während des Ersten Weltkriegs leistete er Hervorragendes bei der Behandlung von Kieferverletzungen. Er initiierte die Schulzahnpflege und erwarb sich Verdienste durch soziale und karitative Tätigkeiten sowie innerhalb der ärztlichen Standesorganisationen. Hillischer steht auch mit der Entwicklung der Wiener Straßenbahn in enger Verbindung: 1899 legte er Bürgermeister Karl Lueger das Projekt einer innerstädtischen Schmalspurbahn vor, die ohne Oberleitung betrieben werden konnte, da die Stromabnahme mittels Kontaktknöpfen über eine Führungsschiene erfolgte (der Bau von Oberleitungen bildete damals den Gegenstand erregter Diskussionen, weil man eine Verschandelung des Stadtbilds befürchtete). Nach dem System Hillischers wurde eine Probestrecke rund um das Rathaus und in nahegelegene Teile der Inneren Stadt errichtet (Remise an der Stelle des späteren Neuen Amtshauses), der Vorschlag jedoch nicht weiter verfolgt.

Quelle


Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Felix Czeike: Dr. Hillischers Probestrecke und die Elektrifizierung der Wiener Straßenbahn. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd., Band 12,1957, S. 85 ff.
  • Walter Krobot / Josef Otto Slezak / Hans Sternhart: Straßenbahn in Wien. Vorgestern und übermorgen. Wien: Slezak 1972, S. 33 ff.