Heinrich Neisser

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Daten zur Person
Personenname Neisser, Heinrich
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 34281
GND 107929554
Wikidata Q1395157
Geburtsdatum 19. März 1936
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Jurist, Politiker
Parteizugehörigkeit Österreichische Volkspartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 1983)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Übernahme: 2008)
  • Großer Tiroler Adler-Orden (Übernahme: 2008)


  • Abgeordneter zum Nationalrat (16.05.1989 bis 28.10.1999)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (04.11.1975 bis 28.01.1987)
  • Zweiter Präsident des Nationalrates (07.11.1994 bis 29.10.1999)
  • Bundesminister für Föderalismus und Verwaltungsreform (01.04.1987 bis 24.04.1989)
  • Bundesminister im Bundeskanzleramt (21.01.1987 bis 31.03.1987)
  • Staatssekretär im Bundeskanzleramt (02.06.1969 bis 21.04.1970)
  • Klubobmann der ÖVP-Parlamentsfraktion (1990 bis 1994)

Heinrich Neisser, * 19. März 1936 Wien, Jurist, Politiker.

Biografie

Heinrich Neisser besuchte nach der Volksschule ein Humanistisches Gymnasium in Wien, an dem er 1954 maturierte. Darauf folgte das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, das 1960 mit der Promotion zum Dr. iur. abgeschlossen wurde. Gleichzeitig erhielt Heinrich Neisser aber auch eine musikalische, vor allem pianistische, Ausbildung, studierte Nationalökonomie und Soziologie und besuchte die Diplomatische Akademie.

Nach dem Gerichtsjahr und einer kurzen Tätigkeit als Richteramtsanwärter war Heinrich Neisser von 1961 bis 1966 Sekretär im Präsidium des Verfassungsgerichtshofes und anschließend bis 1974 Beamter im Bundeskanzleramt. Im Alter von 33 Jahren wurde er vom damaligen Bundeskanzler Josef Klaus im Juni 1969 als Staatssekretär in das Bundeskanzleramt berufen, doch endete diese Funktion nach einer Dauer von nicht einmal einem Jahr bereits im April 1970 mit Bildung der Minderheitsregierung Kreisky.

Neisser kehrte als Abteilungsleiter im Verfassungsdienst in das Bundeskanzleramt zurück und übernahm 1974 in der Vereinigung Österreichischer Industrieller die Leitung einer Stabsstelle, die er bis 1980 innehatte. Im November 1975 wurde er als Abgeordneter zum Nationalrat angelobt, dem er bis zum Jänner 1987 als Mandatar der Österreichischen Volkspartei angehörte. Zwischen 1981 und 1983 Bundesgeschäftsführer des Österreichischen Management-Clubs, erlangte der Jurist am 21.Jänner 1987 wieder ein Regierungsamt, diesmal die Funktion des Bundesministers für Föderalismus und Verwaltungsreform, in der Koalitionsregierung Vranitzky, der er bis April 1989 angehörte. Im gleichen Jahr wurde er Honorarprofessor für politische Wissenschaften an der Universität Wien.

Im Mai 1989 nahm Neisser wieder ein Mandat im Nationalrat an und wurde im Oktober 1990 nach einer Kampfkandidatur gegen den bisherigen Fraktionsführer Fritz Königs Klubobmann der ÖVP. Von November1994 bis Oktober 1999 fungierte er als Zweiter Präsident des Nationalrates. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik widmete sich der Jurist verstärkt seiner wissenschaftlichen Laufbahn. Bereits von 1997 bis 1999 war er als Gastprofessor an der Universität Innsbruck tätig gewesen und von 1999 bis 2007 hatte er den Jean Monnet-Lehrstuhl für europäische Integration an der Universität Innsbruck inne. Daneben lehrte er von 2005 bis 2010 Verfassungs- und Verwaltungsrecht im MCI-Studiengang Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement. Er ist zudem Vorsitzender der Europäischen Bewegung Österreich (EBÖ) und Obmann des Vereins Initiative Mehrheitswahlrecht und Demokratiereform.

Heinrich Neisser hat eine Vielzahl von Publikation teils allein, teils als Co-Autor verfasst, insbesondere zu den Themenbereichen Europäische Integration, Parlamentarismus, Wahlrecht, Bürokratiereform, Grundrechtspolitik und Forschungspolitik.

Literatur

Weblinks