Hacking (Herrschaft)

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Objekt
Art des Objekts Herrschaft
Datum von 1156
Datum bis 1848
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 14
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Hackinger Schlössel
PageID 70193
GND
WikidataID
Objektbezug Hacking, Hackinger Schlössel, Herrschaft, Grundherrschaft, Grundherrschaft (Wien), Mittelalter, Frühe Neuzeit
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 6.12.2022 durch WIEN1.lanm08jan


Die Anfänge der Herrschaft liegen im 12. Jahrhundert. Der Ort Hacking wird 1156 erstmals urkundliche erwähnt. Sitz der Herrschaft war die Burg beziehungsweise das spätere Schloss Hacking.

Herrschaftsinhaber

  • im 12. Jahrhundert sind in den Traditionsverhandlungen der Kaiserin Mathilde als Zeugen Marquard Ulrich Otto, Wichpret, Wolcher und Engelbrecht von Hacking bekannt; Otto ist 1156 Zeuge der Schenkung einer Wiese bei Dornbach an das Stift St. Peter in Salzburg durch Herzog Heinrich Jasomirgott sowie einer Schenkung Herzog Leopolds an Klosterneuburg nebst Gerung Erchenbert von Hacking; zwischen 1170 und 1180 tritt er nochmals in Verbindung mit Merch von Hacking, ebenfalls Ministerialer des Herzogs von Österreich, auf; später werden diese nicht mehr erwähnt, jedoch weiterhin Gerung (1168 und 1175 in Zwettler Urkunden) sowie Erchenbert in Klosterneuburger und Formbacher Urkunden gegen Ende des 12. Jahrhunderts
  • 1217 wird ein Heinrich von Hacking als Marschall, Mitte des 13. Jahrhunderts in einer Schenkungsurkunde ein Otto von Hacking genannt. Schloss und Ort Hacking gehörten diesem Ministerialengeschlecht, zu dem ein Engeldich, Otto (Mitte des 13. Jahrhunderts) gehörten bis zum Ende des 13. Jahrhunderts.
  • 1263 ist Hacking im Besitz derer von Russbach. Tiemo, Sohn Berhands von Russbach, nennt sich nach Hacking.
  • 1313 kaufte Herzog Friedrich III. von Österreich (1289-1330) Rudolf von Österreich [1] die Herrschaft von Thimo von Russbach [2] (ein Nachkomme des vorigen Tiemo) mit Zustimmung von dessen Ehefrau Walburga samt Zubehör, einem halben Joch Wald im Hackingberg um 160 Pfund Wiener Münze und 20 Ellen Tuch von Zypern
  • 1388 kam Hacking an Hertlein von Herzogbierbaum als Lehen von Albrecht III. mit der Auflage, die Herrschaft auf eigene Kosten zu sanieren; die Kosten würden ihm jedoch zurückerstattet, wenn der Landesfürst das Lehen zurückforderte. Hertlein verwirkte das Lehen, sodass es an
  • Herzog Albrecht V. zurückfiel, der das Schloss mit einem Graben versah.
  • 1411 erhielt Hans Stupfenweiche[3] von Herzog Albrecht V. die Herrschaft zu Lehen. Die Hackinger lassen sich bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1494 nachweisen.
  • 1430 erhielt Jannsen (Johann) Würfel,
  • 1489 Nicolaus Zwit(t)ar,
  • 1506 Nicolaus Prundler/Pründler Hacking als Lehen von Kaiser Maximilian I.
  • Nach dessen Tod erwarb der kaiserliche niederösterreichische Vizedom Laurenz Saurer Hacking.
  • 1523 nach dessen Tod verlieh es Kaiser Ferdinand I. pflegweise an seinen Diener Thomas Weimayr und nach dessen bald folgendem Tod dem
  • Vizedom in Österreich Georg Khiemseer.
  • 1528 belehnte Kaiser Ferdinand dessen Sohn Sebastien Khiemseer mit der Herrschaft, der das Lehen jedoch nach der Türkenbelagerung von 1529 aufgab
  • Mit 25. August 1535 der kaiserliche Rat, Sekretär und Archivar Wilhelm Putsch (um 1480-1551) von Kaiser Ferdinand I. Er ließ das 1529 bei der Türkenbelagerung teils zerstörte Schloss auf eigene Kosten wiederherstellen und erhielt dafür vom Kaiser das Recht, es auf seine Leibeserben beiderlei Geschlechtes zu vererben.
  • 1546 [4] erwarb dieselbe Heinrich Wolfgang Kneisel/Kneißel durch Kauf von Wilhelm Putsch.
  • 1591 erbte es sein Sohn Hans Wolf Kneisel
  • 1628 erbten dessen Söhne Heinrich Wolf und Wolf Dietrich Kneisel die Herrschaft [5]
  • 1636 erscheint Oswald Hundseder als Besitzer Hackings, der es von den Kneisels gekauft und gegen einen Erlag von 1500 fl. zu freiem Eigen gemacht hatte. Dessen Witwe Maria verkaufe das Gut
  • 1654 an Johann Karl von Aichbühel (Aichpiehel) († 1658) und seine Frau Sophia, geborene von Katzenstein
  • 1665 kaufte es von dieser Christoph Ignaz Abele von und zu Lilienberg, der von Kaiser Leopold I. einen Teil des Hackingberges als freies Eigen geschenkt erhielt
  • 1687 nach dem Tod Abeles (1685) verkaufte seine Witwe Hacking an Franz Albert Kletzl, von welchem
  • 1705 Maria Antonia Kletzl, seine Tochter, verheiratete Gräfin von Edling die Herrschaft erbte und
  • im gleichen Jahr an Seyfried Christoph Graf von Breuner, von diesem ebenfalls
  • 1705 Anton Albert Edler von Schmerling
  • 1718 kaufte es Peter Edlen von Hacque, der es
  • 1728 seiner Ehefrau Anna Maria von Hacque abtrat, die es wiederum
  • 1747 an ihren Sohn Ludwig Edler von Hacque vererbte, der Hacking
  • 1778 an den Deutschen Riterorden verkaufte, welcher es mit der Herrschaft Laab vereinigte.

Weitere Herrschaften mit Rechten am Ort

Quellen

Grundbücher

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc. topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet, und nach den bestehenden vier Kreisvierteln alphabetisch gereihet. Viertel unterm Wienerwald. Band 2: (Gaaden bis Klosterneuburg), 2. Auflage, Wien: gedruckt bei den PP. Mechitaristen 1832, S. 153-157
  • Topographie von Niederösterreich. Band 4. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1896, S. 14-16

siehe auch Artikel Hacking

Einzelnachweise

  1. Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc. topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet, und nach den bestehenden vier Kreisvierteln alphabetisch gereihet. Viertel unterm Wienerwald. Band 2: (Gaaden bis Klosterneuburg), 2. Auflage, Wien: gedruckt bei den PP. Mechitaristen 1832, S. 155 gibt fälschlich auf das gleiche Jahr Kaiser Friedrich III. (1415-1493!) an.
  2. Bei Schweickhardt, S. 155 als "von Ruspeckh".
  3. Nach Schweickhardt, S. 155 Hans Stopfenreicher, nach Topographie von Niederösterreich. Band 4. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1896, S. 15 Hans Hopfenreiter
  4. So Topographie, S. 15, die davon ausgeht, dass Putsch ihm Hacking verkauft habe. Die Angabe bei Schweickhardt, S. 155, er habe die Herrschaft 1562 erworben, würde bedeuten, dass es nach Putschs Tod 1551 an Kaiser Ferdinand zurückgefallen und erst später verkauft worden sei.
  5. Schweickhardt, S. 155 gibt dagegen drei Söhne als Heinrich, Christoph und Wolf Gottfried Kneisel an.