Gluckhaus

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Das Wohn- und Sterbehaus von Christoph Willibald Gluck. "Zum Silbernen Löwen" benannt. Sepiazeichnung von Richard Moser, 1914.
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Zum silbernen Löwen
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Christoph Willibald Gluck
PageID 24648
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.05.2020 durch WIEN1.lanm07lin
Bildname Gluckhaus.jpg
Bildunterschrift Das Wohn- und Sterbehaus von Christoph Willibald Gluck. "Zum Silbernen Löwen" benannt. Sepiazeichnung von Richard Moser, 1914.
  • 4., Wiedner Hauptstraße 32

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Gluckhaus (4, Wiedner Hauptstraße 32; „Zum silbernen Löwen"; Gedenktafel), Wohn- und Sterbehaus von Christoph Willibald Gluck, gegenüber der Paulanerkirche gelegen; einstöckig, einen querrechteckigen Hof umschließendes Vorstadtwohnhaus (siebenachsige Fassade über gebändertem Erdgeschoß, Sala terrena und darüberliegender Gartensaal im Hoftrakt, Mansardendach mit bekrönendem „Belvedere" [Aussichtskabinett] und Barockgärtchen).

Glucks Gattin Maria Anna erwarb die Liegenschaft mit Kaufvertrag von 30. Juni 1784 von den Erben des kaiserlichen Reichshofkanzlisten Pankraz von Montfort Edler von Starkenburg ( † 1783) um 11.000 Gulden. Entgegen häufigen Angaben wurde das Haus nicht 1764 (im Erwerbungsjahr durch Montfort), sondern bereits unter einem Vorbesitzer erbaut (entweder vom nachmaligen Wiener Bürgermeister Johann Lorenz Trunck von Guttenberg [Besitzer ab 1699] oder vom kaiserlichen General-Feld-Wachtmeister Christian Ernst von Weilern [Besitzer ab 1712]). Den ursprünglich hufeisenförmigen Straßentrakt dürfte dann Montfort durch den Zubau eines Gartentrakts zum Geviert geschlossen haben. Kurz nach dem Kauf wurde das Haus 1784 vom bürgerlichen Baumeister Franz Duschinger umgebaut. Auf ihn geht die Raumanordnung im ersten Stock des Straßentrakts zurück.

1784 empfing Gluck hier den irischen Tenor Michael Kelly, mit dem er die Partie des Pylades („Iphigenie auf Tauris") einstudierte. Am 1. September 1791 veräußerte Maria Anna den Besitz und zog sich in die Stadtwohnung im Loprestischen Haus zurück. 1830/1831 ließ Franz Freiherr von Werner das Haus durch den bürgerlichen Baumeister Josef Klee im Straßentrakt aufstocken und den spätbarocken Gartentrakt mit dem Gartensaal durch einen Neubau ersetzen. Aus dem adeligen Landhaus wurde ein gewinnorientiertes Miethaus, dem schließlich, eine gewerbliche Nutzung folgte (Umbau zum „Röhrenhof“ der Firma Hasenörl, Ulrich & Co. nach Plänen von Robert Oerley [Ausführung von A. Alphart und A. Wagner] unter Einbeziehung der Nebenhäuser Nummer 30 und 34 [traufseitiges Satteldach], Veränderung 1931 durch Runderker an der Ecke von Nummer 30, entworfen von Architekt Kapeller).

Nach Ankauf der Liegenschaft durch das Österreichische Rote Kreuz (1989) wurde das Gebäude bis Juni 1991 restauriert, worüber eine Gedenktafel am Haus Auskunft gibt.

Die Inschrift lautet:

"Christoph Willibald Gluck Haus
Errichtet um 1700
Revitalisiert 1989-1991 durch das
Österreichische Rote Kreuz
unter der Leitung von
Generalsekretär Hans Polster"

Literatur

  • Walther Brauneis: Das Glucksche Wohn- und Sterbehaus auf der Wieden,. In: Das Österreichische Rote Kreuz im historischen Gluck-Haus (1991), S. 3 ff.
  • Eva-Maria Höhle: Die Restaurierung des Wohn- und Sterbehauses von Christoph Willibald Gluck. In: Das Österreichische Rote Kreuz im historischen Gluck-Haus (1991), S. 8 ff.
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 434
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 171
  • Felix Czeike: IV. Wieden. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 4), S. 60 f.
  • Hermine Cloeter: Häuser und Menschen von Wien. 1920, S. 200