Gerlinde Wurth

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Daten zur Person
Personenname Wurth, Gertrude
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 43111
GND
Wikidata
Geburtsdatum 10. Februar 1933
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Bildende Künstlerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Übernahme: 28. Oktober 2016)


Gerlinde Wurth, * 10. Februar 1933 Wien, Bildende Künstlerin.

Biographie

Gerlinde Wurth begann schon als Kind naturgetreue Bilder zu malen. Sie absolvierte eine Bürolehre bei der Firma Hoffmann & Cerny (Klavierfabrikanten in Wien 1903-1963). In der künstlerischen Volkshochschule belegte sie in den Jahren 1950-1954 zunächst kurz einen Kurs für Bildhauerei und später intensiver auch einen für Aktzeichnen. Paul Meissner, der Kursleiter der Aktklasse, brachte ihr auch die Malerei mit Kunstharz näher. Erste, oft stark farbige abstrakte Kompositionen entstanden.

Für vier Jahre übersiedelte sie 1959 nach Schweden und begann im Büro eines Restaurants zu arbeiten. In diesen Jahren entstanden vor allem zahlreiche naturalistische Tuschezeichnungen und starkfarbige, eher abstrahierte Ölkreidearbeiten der nordischen Landschaft. Besonders häufig finden sich Motive des rund um und vor Stockholm gelegene "Skärgarden" mit seinen fast 30.000 Inseln. In Schweden begann auch Gerlinde Wurths künstlerische Laufbahn mit der ersten Einzelausstellung 1960.

1964 kehrte Gerlinde Wurth zwar nach Wien zurück, verbrachte aber bis 1973 alle ihre Sommerurlaube in Schweden. Künstlerisch experimentierte sie immer stärker mit den verschiedenen Formen der Abstraktion; auch in der Landschaftsdarstellung, indem sie einzelnen Formen immer mehr mit einfachen Strichen andeutete. Die Werkserie der “Windbilder“ entwickelte sie ausschließlich an den schwedischen Stränden. Verschiedene Farben setzte sie auf das Blatt Papier und der Wind zeichnete seine Spuren.

In der von Robert Schmitt geleiteten Galerie Autodidakt hatten auch Künstler ohne akademische Vorbildung die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. 1967 widmete die Galerie erstmals Gerlinde Wurths “Zellenbilder“ eine Ausstellung. Im selben Jahr übersiedelte die Künstlerin nach Langenzersdorf. Vorwiegend abstrakte Bilder in den verschiedensten Techniken entstanden. Kurzzeitig kehrte sie aber zur naturalistischeren Darstellung zurück, als sie sich zwischen 1972 und 1974 mit den Malern Karl Anton Fleck, Hans Skribanek, Wilfried Zimmermann und Hans Reiter zum gemeinsamen Aktzeichnen und Arbeiten in der Landschaft rund um Wien traf. Demnach war neben den skizzierten Landschaftsaufnahmen vor allem die Form des menschlichen Körpers bestimmend für die weiteren Werke. In ihren sogenannten “Erdäpfelakten“ abstrahierte sie die Formen oft bis zur Unkenntlichkeit, jedoch finden sich auch sehr sensible, zurückhaltende Aufnahmen. Auch schon wie bei ihren “Zellenbildern“ hatte sie eine Grundform gefunden, an der sie arbeiten konnte.

Mitte der 1970er Jahre intensivierte sie die Beschäftigung mit Kunstharzbildern, in die sieverschiedenste Materialen wie Stoffe, Steine oder Sand integrierte. Auch umwickelte sie Steine, Stühle oder Obstkisten mit Schnüren und Seilen und bemalte sie. Wurth versuchte in ihren Arbeiten die Bildfläche zu verlassen und in den Raum vorzustoßen.

Seit ihrer Übersiedlung nach Wien 1979 arbeitete sie überwiegend mit Papier und Tuschestift. 1982 zog sich Gerlinde Wurth für mehr als zwei Jahrzehnte vom Kunstbetrieb völlig zurück, war ab 2003 aber wieder in Ausstellungen und auf Kunstmessen präsent.

Literatur

Link