Gerhard Haderer

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Gerhard Haderer (2012)
Daten zur Person
Personenname Haderer, Gerhard
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 38825
GND 119031698
Wikidata Q86281
Geburtsdatum 29. Mai 1951
Geburtsort Leonding
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Grafiker, Karikaturist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 16.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Bildname Gerhard Haderer.jpg
Bildunterschrift Gerhard Haderer (2012)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Deutscher Karikaturenpreis, Geflügelter Bleistift in Gold (Verleihung: 2001)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 19. September 2005, Übernahme: 12. November 2008)
  • Österreichischer Kabarettpreis / Sonerpreis Karikaturen (Verleihung: 2016)


Gerhard Haderer, * 29. Mai 1951 Leonding, Grafiker, Karikaturist.

Biografie

Gerhard Haderer arbeitete nach der Fachschule für Gebrauchs- und Werbegraphik in Linz mehrere Jahre als Werbegrafiker. Im Anschluss daran macht er eine Graveurlehre in Stockholm, allerdings ohne Abschluss. Haderer arbeitet zuerst als Dekorateur, anschließend als Grafiker und Illustrator für verschiedene Werbeagenturen in Salzburg. 1984 vernichtete er alle seine bisher entstandenen werbegrafischen Arbeiten und wandte sich der kritischen, satirischen Zeichnung zu. Seine Arbeiten wurden zunächst in den Zeitschriften "Oberndorf aktuell" und "Watzmann" veröffentlicht, seit 1985 in Zeitschriften und Magazinen wie "Stern", "profil", "Geo", "Titanic", "Wiener“ und "Trend".

Die "Oberösterreichischen Nachrichten" trennten sich von Haderer nach einem Cartoon mit Landeshauptmann Ratzenböck in verschiedenen exotischen Physiognomien und Anspielungen auf dessen Aussage, man sehe Ausländern ihre Herkunft an. Der lokale Skandal machte den in Linz wohnenden Künstler endgültig berühmt.

Die überschießenden Reaktionen auf den Unfalltod Lady Dianas 1997 verarbeitete er im Bilderbuch "Die letzte Märchenprinzessin", zu dem Elisabeth, Eva und Robert Menasse den Text schrieben.

Mit MOFF. startete Haderer im selben Jahr sein eigenes Comic-Projekt. In 36 Ausgaben erschien es bis 2000. Im April 2008 griff Haderer für MOFF. wieder zum Zeichenstift. Seither erscheint Haderers "feines Schundheftl" monatlich in der Scherz & Schund Fabrik.

Sein 2002 erschienenes Buch "Das Leben des Jesus" löste heftige Reaktionen insbesondere von Vertretern der Katholischen Kirche aus. Am 19. Jänner 2005 wurde er in Abwesenheit von einem griechischen Gericht wegen Beschimpfung einer Religionsgemeinschaft in diesem Buch zu sechs Monaten Haft beziehungsweise zu einer Ersatzgeldstrafe von etwa 1.600 Euro verurteilt. Dieses Urteil wurde jedoch am 13. April 2005 im Berufungsverfahren aufgehoben und Haderer freigesprochen. Der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny hatte in einem am 25. März 2005 erschienenen Interview mit der Zeitschrift "profil" klar Stellung bezogen und das Urteil als "absurd" und das Schweigen der Bundesregierung als "empörend" bezeichnet.

Zu Haderers Werk zählen knapp 30 Bücher, die er seit 1987 entweder alleine oder gemeinsam mit Autoren wie Peter Turrini, Elfriede Hammerl oder Josef Hader veröffentlicht hat. Sein Buch "Der Herr Novak: Aufzeichnungen eines Zeitgenossen" wird seit Herbst 2014 als Bühnenstück mit Ferry Öllinger aufgeführt. Haderer führte bei dem Stück erstmalig Regie. Für die satirische Gruppe Maschek lieferte Haderer die Vorlagen für die Handpuppen.

2004 war im Karikaturenmuseum Krems die Schau "Absolut Haderer" zu sehen. Zu seinem 60. Geburtstag zeigte das Lentos Kunstmuseum Linz eine von Achim Frenz kuratierte Ausstellung mit Originalcartoons Haderers.

Gerhard Haderer gehört dem Beirat der "Giordano Bruno-Stiftung. Aufklärung im 21. Jahrhundert" an. 2017 gründete der Karikaturist in Linz die "Schule des Ungehorsams", eine Denkfabrik, die sich zu einer Anlaufstelle kritischer Bürgerinnen und Bürger entwickelt hat.

Quellen

Literatur

Weblinks