Franz Miltner
- Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (1939)
- Grabunsgleiter der Ausgrabungsstätte Aguntum (1950)
Miltner Franz, * 28. Oktober 1901 Wien, † 23. Juli 1959 Wien (Grinzinger Friedhof), Archäologe.
Biografie
Studierte an der Universität Wien (Dr. phil. 1925, Lehramtsprüfung für Latein [1925] und Griechisch [1926]), war 1922-26 Bibliothekar am Archäologisch-Epigraphischem Seminar, unternahm eine Forschungsreise nach Kilikien und wurde 1926 Assistent am Österreichischen Archäologischen Institut. Nach Habilitation (1932) wurde Miltner 1923 ao. Prof. für Alte Geschichte an der Universität Innsbruck (o. Prof. 1940, Dekan 1939-1943); Versetzung in den dauernden Ruhestand 1947. Er war in leitender Funktion an verschiedenen Ausgrabungen beteiligt: unter anderem 1923-1932 in Carnuntum, 1926-1931 und ab 1954 [als Nachfolger von Josef Keil] in Ephesos (wobei er sich besonders Verdienste um die Freilegung einer byzantinischen Badeanlage und eines spätantiken Frauenbads erwarb), 1930-1932 in Izmir u. 1950-1956 in Aguntum.
Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen, darunter "Das zweite Amphitheater in Carnuntum" (51949) und "Ephesos, Stadt der Artemis und des Johannes" (1958). Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1943). Miltnerweg.
Literatur
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
- Wolfgang Weber: Biographisches Lexikon zur Geschichtswissenschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Lehrstuhlinhaber für Geschichte von den Anfängen des Faches bis 1970. Frankfurt/Main [u.a.]: Lang 1984
- Grete Mecenseffy: Evangelische Lehrer an der Universität Wien. Graz/Wien: Böhlau 1967, S. 133 ff.