Ferdinand Schmutzer
Ferdinand Schmutzer, * 21. Mai 1870 Wien als Sohn des Bildhauers Ferdinand Schmutzer, † 26. Oktober 1928 Wien 18, Sternwartestraße 62-64 (Villa Schmutzer, Döblinger Friedhof, 42/9/8a [Grabwidmung ehrenhalber, Gemeinderatsausschuss für Kultur-Beschluss vom 10. Juni 1929]), Maler, Zeichner, Radierer, Gattin (1908) Alice Schmutzer. Sein Urgroßvater war der Gründer der "k.k. Kupferstecher-Academie" in Wien Jakob Matthias Schmutzer. Kinder: Marie Madeleine, geboren 1909, verheiratet mit dem Musiker Alfred Rosé, Sohn des berühmten Geigers Arnold Rosé, Neffe von Gustav Mahler; Susanne Peschke-Schmutzer, geboren 1911, Bildhauerin, verheiratet mit dem Bildhauer Paul Peschke; Johannes, geboren 1913. Sein Enkel ist der Designer Matthias Peschke.
Biografie
Einer bedeutenden Künstlerdynastie entstammend, wurde er nach Abschluss seiner Ausbildung (als Bildhauer bei Kühne, als Maler bei Josef Matthias Trenkwald, als Radierer bei William Unger) 1901 Mitglied der Secession (1914-1917 deren Präsident) und lehrte ab 1908 an der Akademie der bildenden Künste (bis 1928 Prof. der Spezialschule für grafische Künste; 1922-1924 Rektor). Schwerpunkte seiner künstlerischen Tätigkeit waren großformatige Radierungen, Porträts in "Vernis-mou"-Technik (beispielsweise Sigmund Freud, Arnold Rosé, Arthur Schnitzler) und Landschaften (vor allem Italien und Niederlande). Von Robert Oerley ließ er sich in der Sternwartestraße eine Villa erbauen, die er ab 1911 bewohnte. Schmutzer fertigte zahlreiche Fotos seiner Modelle an, die er als Vorbilder seiner Radierungen verwendete.
Quellen
Literatur
- Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 7. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1929
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
- Sylvia Mattl-Wurm [Red.]; Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Katalog. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 162 f. (Künstlerwohnung)
- Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, S. 273