Eva Menasse

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Eva Menasse bei der Wiener Vorlesung im Festsaal des Wiener Rathauses, 2024
Daten zur Person
Personenname Menasse, Eva
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 369054
GND 12239089X
Wikidata Q431884
Geburtsdatum 11. Mai 1970
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schriftstellerin, Journalistin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 14.03.2024 durch WIEN1.lanm09kka
Bildname EvaMenasse.jpg
Bildunterschrift Eva Menasse bei der Wiener Vorlesung im Festsaal des Wiener Rathauses, 2024

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Sprecherin des PEN Berlin (03.12.2022)

  • Rolf-Heyne-Debütpreis (Verleihung: 2005)
  • Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln (Verleihung: 2013)
  • Literaturpreis Alpha der Casinos Austria (Verleihung: 2014)
  • Stipendiatin der Villa Massimo in Rom (Verleihung: 2015)
  • Jonathan Swift Preis (Verleihung: 2015)
  • Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (Verleihung: 2017)
  • Österreichischer Buchpreis (Verleihung: 2017)
  • Ludwig-Börne-Preis (Verleihung: 2019)
  • LiteraVision – Fernsehpreis der Landeshauptstadt München (Verleihung: 2020)
  • Tübinger Poetikdozentur (Verleihung: 2021)
  • Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch (Verleihung: 2021)
  • Jakob-Wassermann-Literaturpreis der Stadt Fürth (Verleihung: 2023)


Eva Menasse, * 11. Mai 1970 Wien, Schriftstellerin, Journalistin.

Biografie

Eva Menasse ist die Tochter von Christine und des Fußballers Hans Menasse. Sie studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Wien und schloss 1996 mit der Arbeit "Literarisches Schlachtenbummeln: Hannibal als Held im historischen Roman" ab. Parallel dazu begann sie ihre journalistische Karriere. Von 1988 bis 1997 schrieb sie für das Nachrichtenmagazin Profil, danach für die Wochenzeitung Format. 1999 ging Menasse nach Berlin zum Feuilleton der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und berichtete im darauffolgenden Jahr aus London vom Gerichtsprozess, den der britische Historiker und Holocaustleugner David Irving gegen die amerikanische Historikerin Deborah Lipstadt führte und verlor. Aus diesen Reportagen entstand ihr erstes Buch "Der Holocaust vor Gericht" (Siedler Verlag, 2000). Nach dem Prozess kehrte Menasse nach Wien zurück und schrieb von dort aus als Redakteurin für die "FAZ" weiter. 2003 ging Menasse zurück nach Berlin, wo sie seitdem als Publizistin und freie Schriftstellerin lebt.

2005 erschien ihr erfolgreicher Debütroman "Vienna" (Kiepenheuer & Witsch), der an ihre Familiengeschichte angelehnt ist und für den sie im Rahmen des Corine-Preises mit dem Rolf-Heyne-Debütpreis ausgezeichnet wurde. Darauf folgten weitere Romane und Erzählungen, etwa die Prosasammlung "Lässliche Todsünden" (Kiepenheuer & Witsch, 2009), der Roman "Quasikristalle" (Kiepenheuer & Witsch, 2013), oder die Essaysammlung "Lieber aufgeregt als abgeklärt" (Kiepenheuer & Witsch, 2015). Ihr 2021 publizierter Roman "Dunkelblum" wurde 2023 im Landestheater Niederösterreich – in der Fassung von Anita Buchart und Julia Engelmayer – uraufgeführt. Menasses Werke wurden vielfach ausgezeichnet und in mehrere Sprachen – unter anderem ins Englische, Französische, Niederländische und Hebräische – übersetzt.

Sowohl bei der Verleihung des Friedrich-Hölderlin-Preises an den österreichischen Schriftsteller, Komponist und Sänger Georg Kreisler 2010, als auch bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood 2017 hielt sie die Laudatio. 2024 war Menasse zu Gast im ZDF bei der renommierten Sendung "Das Literarische Quartett" und trat in Wien bei der Wiener Vorlesung "Digitale Debatten. Das Ende der Differenziertheit?" auf.

Menasse verarbeitet in ihren Werken gesellschaftliche und politische Themen (etwa in "Alles und nichts sagen. Vom Zustand der Debatte in der Digitalmoderne", Kiepenheuer & Witsch, 2023), bezieht jedoch auch öffentlich zu aktuellen Entwicklungen und Ereignissen Stellung. Mit anderen Autor*innen ist sie Gründungsmitglied des "PEN Berlin", der seit Juni 2022 besteht und etwa 650 Mitglieder zählt. Es handelt sich dabei um eine Abspaltung vom PEN-Zentrum Deutschland. Gemeinsam mit Deniz Yücel ist sie Sprecherin der NGO.

Eva Menasse war von 2004 bis 2017 mit dem deutschen Schriftsteller Michael Kumpfmüller (geboren 1961) verheiratet und hat mit ihm einen Sohn.

Werke (Auswahl)

  • Eva Menasse: Der Holocaust vor Gericht – Der Prozess um David Irving. Berlin: Siedler 2000
  • Eva Menasse: Vienna. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2005
  • Eva Menasse: Lässliche Todsünden. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2009
  • Eva Menasse [Hg.]: Wien, küss die Hand, Moderne. Hamburg: Corso 2011
  • Eva Menasse: Quasikristalle. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2013
  • Eva Menasse: Lieber aufgeregt als abgeklärt. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2015
  • Eva Menasse: Heimito von Doderer. München / Berlin: Deutscher Kunstverlag 2016
  • Eva Menasse: Tiere für Fortgeschrittene. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2017
  • Eva Menasse: Gedankenspiele über den Kompromiss. Graz / Wien: Droschl 2020
  • Eva Menasse: Dunkelblum. Roman. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2021
  • Eva Menasse: Alles und nichts sagen. Vom Zustand der Debatte in der Digitalmoderne. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2023

Literatur


Eva Menasse im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks