Ernst Violand

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Ernst Violand (1821-1875)
Daten zur Person
Personenname Violand, Ernst
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur., Ritter
Geschlecht männlich
PageID 5397
GND 129286877
Wikidata Q1358110
Geburtsdatum 20. Februar 1818
Geburtsort Wolkersdorf, Niederösterreich
Sterbedatum 5. Dezember 1875
Sterbeort Peoria, Illinois, USA
Beruf Publizist, Beamter, Tabakhändler, Jurist
Parteizugehörigkeit
Ereignis Revolution 1848
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Revolution 1848, Reichstag (1848), Zentralkomitee der demokratischen Vereine
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Violand.jpg
Bildunterschrift Ernst Violand (1821-1875)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Reichstagsabgeordneter (10.07.1848 bis 07.03.1849)

Violand Ernst Ritter von, * 20. Februar 1818 Wolkersdorf, Niederösterreich, † 5. Dezember 1875 Peoria, Illinois, USA, revolutionärer Publizist, Spross einer aus Savoyen nach Österreich eingewanderten und 1766 geadelten Familie (Vater Beamter).

Biografie

Studium an der Universität Wien (Dr. jur. 1844), war 1842-1848 Beamter beim niederösterreichischen Landrecht und ab 1846 Dozent an der juridischen Fakultät.

Im Revolutionsjahr 1848 Mitarbeiter der Zeitung "Der Radikale" und Gründungsmitglied des "Demokratischen Vereins" sowie Abgeordneter des am 22. Juli 1848 eröffneten Reichstags (in dem er im Rahmen der "linken" Fraktion demokratische und republikanische Grundsätze vertrat) und ab 2. August Mitglied des Ausschusses zur Ausarbeitung einer neuen Reichsverfassung; er übte auch nach der Verlegung des Reichstags nach Kremsier (15. November 1848) sein Mandat aus.

Da gegen ihn ab 27. Februar 1849 eine gerichtliche Untersuchung wegen Hochverrats lief, floh er am 7. März 1849 aus Kremsier, zunächst nach Hamburg und Kiel (dort Tabakarbeiter) und 1851 in die USA, wo er zunächst im Staat Virginia in einer Zigarrenfabrik arbeitete, dann im Staat Illinois als Tabakhändler und Zigarrenerzeuger; er lebte mit Frau und Kindern in ärmlichen Verhältnissen.

1849 veröffentlichte er in Hamburg "Enthüllungen aus Österreichs jüngster Vergangenheit" und 1850 in Leipzig "Die soziale Geschichte der Revolution in Österreich 1848".

Literatur

  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 15, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2017, S. 289f.
  • Ernst Violand: Die soziale Geschichte der Revolution in Österreich 1848. Hrsg. von Wolfgang Häusler. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1984
  • Ernst Violand: Die sociale Geschichte der Revolution in Österreich. Leipzig: Wigand 1850
  • Ernst Violand: Enthüllungen aus Oesterreichs jüngster Vergangenheit. Hamburg: Hoffmann und Campe 1849
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 51: Villata–Vrbna. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1885
  • Franz Adlgasser, Die Mitglieder der österreichischen Zentralparlamente 1848-1918. Konstitutierender Reichstag 1848-1849, Reichsrat 1861-1918. Ein biographisches Lexikon, Teilband 2: M-Z. Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014 (Studien zur Geschichte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Band 33), S. 1344

Weblinks