Ernst Bosser

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Daten zur Person
Personenname Bosser, Ernst
Abweichende Namensform Bosser, Ernest; Bosser, Ernst Gabriel
Titel
Geschlecht männlich
PageID 63591
GND 106176673X
Wikidata
Geburtsdatum 11. April 1902
Geburtsort Brünn
Sterbedatum 1. Mai 1994
Sterbeort San Francisco
Beruf Filmproduzent
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ernst Bosser, * 11. April 1902 Brünn, † 1. Mai 1994 San Francisco, Filmproduzent.

Biografie

Ernst (Ernest) Gabriel Bosser wurde in Brünn geboren, kam aber schon bald nach Wien. Karl Popper zählte zu seinen Schulfreunden. Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte sich Bosser als Filmschauspieler, allerdings ohne größeren Erfolg. Einzig eine kleine Rolle in dem Detektivfilm "Die Malayische Tschonke" (1924) ist überliefert. Er blieb aber im Filmgeschäft, wechselte dort in den kaufmännischen Bereich und wurde Mitte der 1920er-Jahre Geschäftsführer der "Mondial-Film", einer Verleih- und Produktionsfirma. Mondial produzierte zahlreiche Spielfilme, etwa "Hochzeitsreise zu Dritt", und vertrieb Filme auf dem österreichischen Markt, darunter "Der träumende Mund" und weitere Streifen mit Elisabeth Bergner.

Als Jude hatte Bosser ab 1933 Probleme, die "Mondial" gegenüber deutschen Verleihfirmen zu vertreten, er blieb aber bis zum "Anschluss" im Filmgeschäft. Noch am 30. Jänner 1938 wurde Bosser in den Filmbeirat gewählt. Am 18. März wurde er in der Fachzeitschrift "Mein Film" noch als Direktor der Mondial-Film angeführt. Im Mai verlor er seine Prokura, er wurde seines Vermögens beraubt und musste mit seiner Frau Bertha fliehen. Amerika wurde zum rettenden Exil, San Francisco zu seiner neuen Heimat. Ernest Bosser, wie er sich nun nannte, arbeitete als Berater für Filmfirmen, allerdings eher in kleinem Rahmen, größere Pläne scheiterten. Vergeblich kämpfte Bosser auch um die Rechte und Einnahmen seines Filmes "Geschichten aus dem Wienerwald" von 1934, ein Melodram mit Magda Schneider, Wolf Albach-Retty und Leo Slezak. Diesen Film hatte er mit seiner eigenen Firma "Bosser-Film" koproduziert. Die deutsche Restitutionskommission lehnte seine Ansprüche jedoch ab. 1994 starb Ernst Bosser in San Francisco.

Quellen

  • Mein Film. Illustrierte Film- und Kinorundschau, Nr. 638, 18.03.1938, S. 24
  • Mein Film. Illustrierte Film- und Kinorundschau, Nr. 43, 25.10.1946, S. 14
  • Neues Wiener Tagblatt (Tagesausgabe), 24.05.1938, S. 13
  • WBR, ZPH 1123, 2.1.2 (B), Brief von Ernst Bosser an Victor Th. Slama, Dezember 1965

Literatur

  • Hermann Böhm "Bin von Helenaplakat begeistert" – Ernst Bosser. In: Bernhard Hachleitner / Julia König [Hg.]: Victor Th. Slama. Plakate, Ausstellungen, Masseninszenierungen. Wien: Metroverlag 2019, S. 33–35

Weblinks