Emilie Schleiss-Simandl

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Daten zur Person
Personenname Schleiss-Simandl, Emilie
Abweichende Namensform Simandl, Emilie; Simandl, Emilie Milena; Schleiss, Emilie
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 368081
GND 123951739
Wikidata
Geburtsdatum 27. Jänner 1880
Geburtsort Rothenburg an der Tauber
Sterbedatum 2. Mai 1962
Sterbeort Gmunden
Beruf Keramikerin, Bildhauerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Wiener Werkstätte
Quelle
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Recherche
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Emilie Schleiss-Simandl, * 27. Jänner 1880 Rothenburg (Tschechien), † 2. Mai 1962 Gmunden, Keramikerin, Bildhauerin.

Biografie

Emilie Simandl war die Tochter der Gutsdirektors-Witwe Marie Simandl. Simandl besuchte zunächst die Fachschule für Tonindustrie in Znaim und konnte dann mithilfe eines Stipendiums nach Wien übersiedeln. Von 1904 bis 1909 studierte sie an der Kunstgewerbeschule, wo sie Franz Metzner (Fachklasse Bildhauerei) und Kolo Moser (Fachklasse Malerei) als Lehrer hatte.

1909 heiratete sie Franz Schleiss, den Leiter der "Gmundner Thonwaren-Fabrik", einer Töpferei, die er von seinem Vater und dem Gründer Leopold Schleiss übernommen hatte. Nach dem Tod des Vaters eröffnete das Paar 1910 die "Gmundner Tonwaren-Fabrik und keramische Werkstätte F. und E. Schleiss", dem Vorläufer der "Gmundner Keramik". 1912 wurde die Firma mit der von Michael Powolny und Bertold Löffler gegründeten Werkstätte "Wiener Keramik" fusioniert zur "Vereinigten Wiener und Gmundner Keramik und Gmundner Tonwaren-Fabrik Schleiss G.m.b.H." und führten die Marke zu größerer Bekanntheit. Schleiss arbeitete als Designerin und unterrichtete gleichzeitig an der "Lehrwerkstätte für Keramik, Schleiss Schule", die ihr Mann aufgrund des Arbeitskräftemangels nach dem Ersten Weltkrieg gegründet hatte. Sie war zudem für die Ofenfabriken Rudolf Sommerhuber in Steyr sowie Schadler-Hinterleitner in Linz tätig und fertigte für das Palais Stoclet in Brüssel, mit dessen Erbauung Josef Hoffmann und die Wiener Werkstätte beauftragt war, das Relief an der Fassade außerhalb des großen Stiegenhausfensters. Schleiss war Mitglied im Österreichischen Werkbund, bei der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs und der MAERZ.

1923 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wodurch das Ehepaar Schleiss die Kapitalmajorität verlor. Zunehmende finanzielle und andere Schwierigkeiten führten letztendlich zu einer Entlassung des Paares als Verwaltungsratsmitglieder. Das Ehepaar Schleiss eröffnete daraufhin ihr eigenes Atelier in Traunleiten, gründete die spätere "Schleiss Keramik" und in Deutschland die "Münchner Werkstätte G.m.b.H.".

Aus der Ehe gingen drei Töchter hervor, von denen zwei, Grete und Gertrude, Keramikerinnen und spätere Firmeninhaberinnen der "Schleiss Keramik" wurden. Nach der Scheidung hatte Franz Schleiss noch einen weiteren Sohn. Emilie Schleiss starb 1962 in Gmunden.

Quellen


Literatur

Weblinks