Eduard Pichl

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Daten zur Person
Personenname Pichl, Eduard
Abweichende Namensform Herwig
Titel
Geschlecht männlich
PageID 9371
GND 11768595X
Wikidata Q1289545
Geburtsdatum 15. September 1872
Geburtsort Liesing
Sterbedatum 15. März 1955
Sterbeort Lauffen
Beruf Beamter, Vereinsfunktionär, Bergsteiger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 4., Schäffergasse 22 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Eduard Pichl (Pseudonym: Herwig), * 15. September 1872 Liesing, † 15. März 1955 Lauffen (Oberösterreich), Beamter, Vereinsfunktionär, Bergsteiger.

Biografie

Der Sohn des Stadtbaumeisters Karl Pichl und dessen Gattin Marie Sochor studierte an der Technischen Hochschule Wien Chemie, trat 1895 ins Hauptpunzierungsamt ein und wurde 1903 Leiter des Punzierungsamts in Bregenz (1923 als Hofrat über eigenes Ansuchen pensioniert). Er gilt als einer der bedeutendsten Bergsteiger des 20. Jahrhunderts, aber auch als "Meister der leichten Wegführung", weil er es stets verstand, die Schwachstellen im alpinen Gelände ausfindig zu machen. Im Ruhestand konnte er sich als Funktionär der Sektion Austria des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins sowie im Österreichischen Alpenklub (ÖAK) organisatorischen Tätigkeiten und der alpinen Schriftstellerei widmen.

Darüber hinaus war er Freund und Mitkämpfer des deutschnationalen Politikers Georg Schönerer und Mitglied bei zahlreichen Burschenschaften (beispielsweise Gothia und Cruxia) sowie Führer des "Deutschen Wehrbundverbands" und (ab 1924) des Verbands "Deutsche Wehr" (der 1927-1931 zur Heimwehr gehörte). 1921 wurde im Deutschen und Österreichischen Alpenverein über Pichls Betreiben der sogenannte "Arierparagraph" eingeführt. Als Bergsteiger hat er sich besonder Verdienste um die Erschließung der Karnischen Alpen (die Eduard-Pichl-Hütte ist nach ihm benannt) und der Ennstaler Alpen erworben; im Zusammenhang mit wichtigen Erstbegehungen (darunter Planspitze-Nordwand, Patteriol-Nordwand, Langkofel-Nordkante) wurden Wege nach ihm benannt (Pichlwege in den Ennstaler Alpen und in der Dachstein-Südwand, Pichlriß am Delagoturm in den Südtiroler Dolomiten). Er veröffentlichte Führer (Karnische Hauptkette, 1929; Gesäuse, zahlreiche Auflagen), die Bücher "Wiens Bergsteigertum" (1927) und "Hoch vom Dachstein an" (1936), war Mitarbeiter des vielbändigen Führers "Der Hochtourist in den Ostalpen", schrieb aber auch eine Biografie von Georg Schönerer (6 Bände, 1912-1921).

Literatur

  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Walter Wiltschegg: Die Heimwehr. Wien: Verl. f. Geschichte u. Politik 1985 (Studien und Quellen zur österreichischen Zeitgeschichte, 7), S. 358
  • Bergwelt 1 (1985)
  • Land der Berge 1 (1992), S. 26 f.

Weblinks