Carlos d'Ordoñez

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Daten zur Person
Personenname Ordoñez, Carlos d'
Abweichende Namensform Ordonez, Karl Rochus von; Ordonez, Charles de; Ordonetz, Karl von; Ordonnez, Karl von; Ordonitz, Karl von
Titel
Geschlecht männlich
PageID 362623
GND 119322404
Wikidata
Geburtsdatum 16. August 1734
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 6. September 1786
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Beamter, Violinist, Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • Hinterer Hoher Markt Nr. 462 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Carlos d'Ordoñez, * 16. August 1734 Wien (Taufdatum), † 6. September 1786 Wien, Beamter, Violinist und Komponist.

Biografie

Der Sohn des Infanterie-Leutnants und früheren Besitzers des Landgutes in Neuschloß (Nové Zámky (Nesovice)/Tschechien) Johann Baptist Christoph von Ordonez, und seiner Frau Anna Maria Theresa dürfte an der Universität Wien Jus studiert haben, um sich auf seine Beamtenlaufbahn vorzubereiten. Über seine musikalische Ausbildung ist nichts näheres bekannt.

1758 trat er als unbezahlte Hilfskraft in den Staatsdienst und war seit 1780 als Registrant am niederösterreichischen Landesgericht beschäftigt. Als talentierter Violinist war er Mitglied der Wiener Tonkünstler-Societät und spielte in deren Konzerten, in adeligen Kreisen und vermutlich in der Hofkammermusik. Der Beginn einer Lungentuberkulose zwang ihn 1783 zur Aufgabe seiner musikalischen Tätigkeit, zudem musste er sich im selben Jahr als Beamter bei halben Bezügen pensionieren lassen. Die letzten drei Jahre seines Lebens verbrachte er in Krankheit und Armut. Seine finanzielle Lage war so katastrophal, dass bei seinem Tod seine gesamte Habe nicht zur Deckung der Beisetzungskosten reichte. Sein Schwiegersohn Joseph Niedlinger bezahlte den fehlenden Betrag, um ihm ein Armengrab zu ersparen. Carlos d'Ordoñez war Mitglied der Freimaurerloge "Zu den drei Adlern". Er komponierte unter anderem geistliche Werke (die heute verschollen sind), Streichquartette, ein Violinkonzert und 73 Symphonien. Viele seiner Werke wurden handschriftlich unter dem Namen Joseph Haydns verbreitet. 2008 erschien (bei Naxos) eine CD mit fünf Symphonien, gespielt vom Toronto Chamber Orchestra unter der Leitung von Kevin Mallon.

Bühnenwerke (Datum der Uraufführung)

  • Gesänge zur Alceste einer lustigen Opera Seria in drey Aufzügen (nach dem Italienischen des Hrn. Calsabigi [...]. Die Worte sind vom Hrn. von Pauerspach. Die Musik vom Hrn. von Ordonetz, nach dem Ritter Gluck) 30.08.1775 Esterháza
  • Diesmal hat der Mann den Willen. Singspiel (Text: Johann Friedrich Schmidt) 22.04.1778 Burgtheater
  • Fausts letzter Tag. Pantomime (aufgeführt von Kindern) 1779 Kärntnertortheater

Quellen

Literatur

  • Faust-Handbuch. Konstellationen – Diskurse – Medien (Herausgeber Carsten Rohde, Thorsten Valk, Mathias Mayer) Stuttgart: J.B. Metzler 2018, S. 156
  • David Young: Karl von Ordonez (1734–1786): A Biographical Study (in: Royal Musical Association Research Chronicle 19) Cambridge: Cambridge University Press 1983–1985, S. 31–56
  • A. Peter Brown: Carlo D'Ordonez, 1734–1786: A Thematic Catalog. Detroit: Information Coordinators 1978
  • A. Peter Brown: The Chamber Music with Strings of Carlos d'Ordoñez.: A Bibliographic and Stylistic Study (in: Acta Musicologica 46/2) Basel (u.a.): Bärenreiter 1974, S. 222–272
  • Otto Michtner: Das Alte Burgtheater als Opernbühne. Von der Einführung des deutschen Singspiels (1778) bis zum Tod Kaiser Leopolds II (1792). Im Anhang: Spielplan, Ensembleverzeichnis und Dokumentation. Wien [u.a.]: Böhlau 1970
  • Österreichisches Musiklexikon Online: Ordoñez Karl
  • Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Online: Ordonnez, Karl von


Carlos d'Ordoñez im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks