Café Gabesam

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Café Gabesam (1840)
Daten zur Organisation
Art der Organisation Kaffeehaus
Datum von 1837
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 14820
GND
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Letzte Änderung am 4.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname cafegabesam.jpg
Bildunterschrift Café Gabesam (1840)
  • 7., Mariahilfer Straße 84
  • 7., Andreasgasse 2

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48° 11' 51.93" N, 16° 20' 52.06" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Café Gabesam (7, Mariahilfer Straße 84, Andreasgasse 2)

Das Café befand sich in Mariahilf, genauer in der Mariahilferstraße 84. Der Begründer Josef Gabesam war zuvor Goldarbeiter gewesen und kaufte daraufhin das alte Kaffeehaus Schleifer, welches er 1837 als Café Gabesam neu eröffnete und bis zu seinem Tod im Juni 1883 führte. Gabesam galt als äußerst beliebter Kaffeesieder und bestach mit seiner bescheidenen, freundlichen und humorvollen Art. Aus diesem Grund wurde er auch als Vater Gabesam bezeichnet. Das Lokal lebte von seinen Stammgästen, zu denen vor allem die Bürger von Mariahilf und Neubau zählten. 1844 und 1856 wurde das Kaffeehaus zweimal umgestaltet. Zuletzt wurde es in Weiß und Gold gehalten. Die Wände bestanden aus einem besonderen Kunstmarmor, der von Franz Hofmeister erfunden wurde. Gabesam ermöglichte es daraufhin, dass Hofmeister seine Erfindung publik machen konnte. Des Weiteren wurden Gasbeleuchtung und Ventilatoren angebracht.

Josef Gabesam galt als äußerst patriotisch, was ihn dazu veranlasste, anlässlich eines Einzugs der beiden Majestäten aus Italien die Bilder des Kaiserpaars von Eduard Swoboda malen zu lassen und sie an seinem Lokal anzubringen. Unter den Klängen der Volkshymne, die vom Opernsänger Joseph Erl gesungen wurde, wurden die Bildnisse enthüllt. Scheinbar soll Gabesam der Kaiserin Elisabeth überdies hinaus bei einem Wagenunfall einmal Hilfe geleistet und aus diesem Grund von Kaiser Franz Joseph I. persönlich einen wertvollen Ring erhalten haben. Im Café Gabesam soll später Karl Anzengruber seinen Stammtisch gehabt haben. Nach dem Tod des Josef Gabesam bestand das Café unter dem neuen Besitzer Planer fort. Um 1900 wurde das Haus aber abgebrochen. Ein weiterer Besitzer namens Franz Knie verlegte es in die Neubaugasse 64 (Café Neubauhof).

Literatur

  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 198-199
  • Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 27
  • Das Wiener Kaffeehaus. Von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit (Katalog zur 66. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien), Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1980, S. 86