Café Wasserburger

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der Organisation Kaffeehaus
Datum von 1820
Datum bis 1861
Benannt nach Leopold Wasserburger
Prominente Personen
PageID 46135
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
  • 1., Seilerstätte

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 12' 19.57" N, 16° 22' 31.48" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Café Wasserburger (1, Seilerstätte, Weihburggasse)

Um 1818 war das Café Haas auf der Seilerstätte in den Besitz des Leopold Wasserburger gelangt. Doch es war nicht dieses Kaffeehaus, welches den Kaffeesieder Wasserburger bekannt machte. Nach der Eröffnung des Karolinentors wurde dort eine neue Anlage mit Alleen, Ziergärten und einem Pavillon errichtet. In diesem Pavillon eröffnete Wasserburger 1820 ein Sommerkaffeehaus und zugleich belieferte er eine Mineralwasserkuranstalt. Täglich spielte eine Harmoniemusik und der Sommerpavillon wurde stark besucht. Anfangs blieb das Sommerkaffeehaus nur vormittags geöffnet, doch schon 1822 wurde es Wasserburger gestattet, auch am Abend offen zu halten. Nun wurde sein Café ein Sammelpunkt der Wiener und war so gut wie immer voll. Der Pavillon galt als Gegenstück zum Paradeisgartl. Das Sommerkaffeehaus des Wasserburger galt umgangssprachlich auch als guter Heiratsmarkt und wurde als solcher in Liedern und Gedichten gefeiert. Im Sommer wurden große Feste veranstaltet, an solchen auch Johann Strauß oder später die Hoch- und Deutschmeisterkapelle unter Philipp Fahrbach musizierten.

Am 29. August 1847 starb Leopold Wasserburger und das Café ging an den Pächter J. M. Hembach, der zwar an den Schikanen der Konkurrenz zu leiden hatte, dennoch aber gelungene Wohltätigkeitsfeste mit Johann Strauß (Sohn) und Wanek veranstalten konnte. Hembach starb aber schon 1852, woraufhin der Kaffeesieder Engelhart das Unternehmen übernahm. Seine Sommerfeste auf dem Wasserglacis zeichneten sich besonders durch ihre prachtvolle Ausstattung aus. Oft nahmen bis zu 3000 Personen an den Festen teil und Feuerwerke wurden veranstaltet. Die Abtragung der Bastei machte dem Allen im Herbst 1861 ein Ende. Ungefähr an der Stelle des Wasserburg’schen Pavillons steht heute der Kursalon im Stadtpark.


Literatur

  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 174-175
  • Das Wiener Kaffeehaus. Von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit (Katalog zur 66. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien), Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1980, S. 72

Weblinks