Bogdan Bogdanović

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Daten zur Person
Personenname Bogdanović, Bogdan
Abweichende Namensform Bogdanovic, Bogdan
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 39769
GND 119500841
Wikidata Q700592
Geburtsdatum 20. August 1922
Geburtsort Belgrad
Sterbedatum 18. Juni 2010
Sterbeort Wien
Beruf Architekt, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Österreichisches Literaturarchiv, Architekturzentrum Wien
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürgermeister von Belgrad (1982 bis 1987)

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 20. September 2002, Übernahme: 12. März 2003)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 2002)


Bogdan Bogdanović, * 20. August 1922 Belgrad, † 18. Juni 2010 Wien, Architekt, Schriftsteller.

Biographie

Bogdan Bogdanović, Sohn eines Literaturkritikers und Theaterdirektors, studierte Architektur und beteiligte sich am Partisanenkampf gegen die deutsche Besatzung, wobei er schwer verwundet wurde. Nach Beendigung seines Studiums 1950 widmete er sich vor allem dem Denkmalbau; zwischen 1952 und 1981 entwarf er 22 Denkmalanlagen für die Opfer der Kriege und des nationalsozialistischen Terrors in Jugoslawien. Diese Anlagen zeichneten sich durch eine Kombination von architektonischen, städtebaulichen, bildhauerischen, szenografischen und landschaftsgestalterischen Elementen aus und unterschieden sich vom ideologisch geprägten "Sozialistischen Realismus".

Parallel dazu lehrte Bogdanović als Professor für Architektur an der technischen Fakultät der Universität Belgrad. Für die Ausbildung der Studenten im Städtebau gründete er die "Dorfschule für Architektur" in Mali Popović. 1981 trat er wegen zunehmend nationalistischer Tendenzen aus der Serbischen Akademie der Wissenschaften aus, trug aber die Reformprojekte für den jugoslawischen Staat mit. 1982 wurde er als Vertreter des "liberalen" Flügels der Kommunistischen Partei Serbiens Bürgermeister von Belgrad, zog sich 1987 aber nach einem offenen Konflikt mit Slobodan Milosević und dessen nationalistischen Kurs aus dem politischen Leben zurück. Nachdem er aufgrund regimekritischer Äußerungen anhaltenden Anfeindungen ausgesetzt war, ging er 1993 ins Exil, zunächst nach Paris, dann auf Einladung seines Freundes Milo Dor dauerhaft nach Wien.

In deutscher Sprache veröffentlichte er eine Reihe von Essays zur Architektur ("Die Stadt und der Tod", 1993; "Architektur der Erinnerung", 1994; "Die Stadt und die Zukunft", 1997; "Vom Glück in den Städten", 2002) sowie seine Erinnerungen "Der verdammte Baumeister" (1997). Als letztes Werk erschien 2007 "Die grüne Schachtel", ein Band mit Skizzen, Ideen und Träumen, die Bogdanovic seit den 1980er Jahren gesammelt hatte. 2009 veranstaltete das Architekturzentrum Wien eine Schau seiner Werke. In dem 2008 fertiggestellten Dokumentarfilm "Architektur der Erinnerung: Die Denkmäler des Bogdan Bogdanović" stellte der österreichische Stadtplaners Reinhard Seiß sein denkmalkünstlerisches Werk umfassend dar.

Literatur

Weblinks