Bethaus- und Krankenunterstützungsverein Auhawe Israel

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Bekanntgabe der Änderung der Statuten und der Namensänderung des Bethaus- und Krankenunterstützungsvereins Auhawe Israel, Juni 1920
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1906
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 67494
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
Quelle
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Bethaus und Krankenunterstützungsverein Auhawe Israel.jpg
Bildunterschrift Bekanntgabe der Änderung der Statuten und der Namensänderung des Bethaus- und Krankenunterstützungsvereins Auhawe Israel, Juni 1920
  • 14., Sturzgasse 40

Frühere Adressierung

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48° 11' 53.59" N, 16° 19' 4.06" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der Bethaus- und Krankenunterstützungsverein Auhawe Israel (=Freunde Israels) wurde 1906 in Wien gegründet und unterhielt zunächst in 13., Reinlgasse 33 (1920-1924 quellenmäßig belegt) und zuletzt bis 1938 in 14., Sturzgasse 40 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Der Verein hatte zunächst den Zweck: „seinen Mitgliedern in Erwerbsunfähigkeitsfällen eine Geldunterstützung nach Maßgabe und Zulässigkeit der Vermögensverhältnisse des Vereins zu gewähren“ (Statut 1906, § 1). „Ordentliche Mitglieder“ konnten „alle männlichen Einwohner Wiens und dessen Polizeirayons werden, welche körperlich gesund und mit keinem chronischen Leiden behaftet sind und das 18. Lebensjahr erreicht und das 50. nicht überschritten haben“ (§ 3). Im Jahr 1920 reichte der Vorstand bei der Vereinsbehörde eine Statutenänderung ein. Der Vereinszweck war nunmehr „1. Im Schmelzviertel ein Bethaus zu errichten und daselbst den israelitischen Gottesdienst mit Zustimmung der Israelitischen Kultusgemeinde abhalten“ und 2. wie 1906 Unterstützungsleistungen an die Mitglieder auszuzahlen. [1] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938-1940

Der Bethaus- und Krankenunterstützungsverein Auhawe Israel hatte mit Datum 31. Dezember 1937 folgendes Vermögen: Es bestand aus einem 600 m2 großen Bauplatz in 15., Tautenhayngasse 16, Katastralgemeinde Fünfhaus, EZ 985, der aufgrund eines Kaufvertrages vom 3. Februar 1925 in das Eigentum des Bethaus- und Krankenunterstützungsverein Auhawe Israel kam und seit 1935 an den „Dachdeckermeister August Schön“ vermietet war, der eine Miete von jährlich 200 Reichsmark an den Bethausverein bezahlte. Diese Zahlungen wurden durch den Stillhaltekommissar gestoppt. Das Inventar des Bethauses war für den Stillhaltekommissar „nur eine wertlose Bethauseinrichtung" und (...) bestand aus "verschiedenen Kultgegenständen, die (…) keinen Verkehrswert besitzen". Die Bethauseinrichtung befand sich beim Obmannstellvertreter Josef Kolb „und ist vom Sturmführer Hanko noch nicht übernommen werden“. Das gesamte Vermögen wurde vom Stillhaltekommissar eingezogen. August Schön zeigte Interesse, den Bauplatz zu erwerben. Das 20 Meter lange und 21,40 Meter Grundstück wurde von Stadtbaumeister Karl Schandl am 18. Oktober 1938 mit 6.848 Reichsmark bewertet. Die amtliche Auflösung des Israelitischen Bethausvereins N‘weh Schalom sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1940. [2]

Vereinsvorstand 1920

  • Obmann: Dr. A. Glanz
  • Schriftführer: N. Pulgram

Vereinsvorstand 1938

  • Aron David Wachmann, Textilwarenhändler, 1938 wohnhaft 13., Hütteldorfer Straße 192
  • Obmannstellvertreter: Robert Fürst, Lederhändler, Hütteldorfer Straße 117 und Josef Kolb, 14., Linzer Straße 348
  • Schriftführer: Paul Katz, Hütteldorfer Straße 139
  • Kassier: Zudik Josefsberg, Händler von Küchengeräten, Hütteldorfer Straße 141[3]

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 125.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1936.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 101 .

Einzelnachweise