Ballettschule

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 23.07.2015 durch WIEN1.lanm09bar

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Ballettschule. Das Problem der Ausbildungsstätte für Wiener Tänzer war bereits im 18. Jahrhundert aktuell. Nachdem Hilverding und Angiolini fruchtbringende Arbeit geleistet hatten, eröffnete Jean-Georges Noverre mit Hilfe des Hofs 1771 eine "Theatral-Tanzschule“. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Europa Schulen in Paris (ab 1661) und St. Petersburg (ab 1738), ebenfalls 1771 folgte Kopenhagen. Als Noverre 1776 Wien verließ, wurde die Schule geschlossen, weil sich die Kunstgattung Ballett mit den Kunstvorstellungen Josephs II. nicht vereinbaren ließ.

In der Folge gab es eine Ballettschule im Theater an der Wien, eine andere im Theater in der Josefstadt. 1815 stellte Friedrich Horschelt ein Kinderballett zusammen und eröffnete auch eine Ballettschule, doch musste die Truppe bereits 1817 wieder aufgelöst werden.

Erst Paul Taglioni (der Bruder der berühmten Balletttänzerin Maria Taglioni entwarf schließlich den Plan für den Aufbau einer Ballettschule; sein "Organisations-Statut für die Ballett-Tanzschule am k. k. Hof-Operntheater" trat am 1. 4. 1870 in Kraft. Nach Lösung der Ausbildung wandte man sich dem Aufbau eines nationalen Ensembles zu. Ballettmeister wurde Carl Telle, ihm folgte 1891-1918 Josef Haßreiter. Auf Drängen von Richard Strauss übernahm 1921-1928 Heinrich Kröller das Ballettensemble, dann führte ein Zerwürfnis mit Franz Schalk zu seiner Resignation. 1933 übernahm Margarethe Wallmann das Staatsopernballett, 1942 folgte Erika Hanka auf den Posten des Ballettmeisters. Nach verschiedenen Besetzungen kam es am 9. 9. 1979 zu Eröffnung einer neuen Ballettschule des Österreichischen Bundestheaterverbandes in einem Trakt des Hanuschhofs. Hilverding, Noverre, Fanny Elßler, Haßreiter, Grete Wiesenthal und Erika Hanka geben den sechs Ballettsälen ihren Namen.

Literatur

  • Gunhild Schüller: Ein Platz für Terpsichore. In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 35 (1980), S. 625 ff.