August Stoll

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Daten zur Person
Personenname Stoll, August
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 361640
GND 1019703806
Wikidata
Geburtsdatum 3. Jänner 1853
Geburtsort Hermannstadt/Siebenbürgen (Sibiu/Rumänien) 4072443-8
Sterbedatum 12. Juli 1918
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Sänger, Regisseur, Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 12.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 14. Juli 1918
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 59A, Reihe 8, Nummer 23
  • 4., Margaretenstraße 41-43 (Wohnadresse)
  • 5., Hartmanngasse 7 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • wirklicher Hofkapellensänger (Verleihung: 1898)
  • Ehrenmitglied der Hofoper (Verleihung: 1910)
  • Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens (Verleihung: 1900)
  • Orden der Eisernen Krone III. Klasse (Verleihung: 1918)


August Stoll, * 3. Jänner 1853 Hermannstadt/Siebenbürgen (Sibiu/Rumänien), † 12. Juli 1918 Wien, Sänger, Regisseur und Komponist.

Biografie

Er wurde von seinem Vater Péter Stoll (1813–1888), der Sänger und Gesangslehrer in Pest (Budapest) war, ausgebildet und debütierte 1869 in Laibach (Ljubljana) als Chorsänger und Schauspieler. Anschließend trat er in Bozen (Bolzano), Preßburg (Bratislava), Olmütz (Olomouc), 1872 am Wiener Carltheater und danach wieder in Laibach auf, wo er endgültig zur Oper wechselte. Von 1873 bis 1875 feierte er, vor allem in der Operette, am Theater in Graz Triumphe. Ab 1876 war er als erster lyrischer Tenor am Deutschen Landestheater Prag, wo er wegen seiner flexiblen, nuancenreichen Stimme und seiner darstellerischen Fähigkeiten sehr beliebt war. Im September 1884 sang er mit großem Erfolg Operettenpartien in Wien am Theater an der Wien und im November desselben Jahres wurde er Mitglied an der Hofoper, an der er als Don José in Georges Bizets "Carmen" debütierte.

1885 führte er zum ersten mal Regie (Louis-Aimé Maillarts "Das Glöckchen des Eremiten"), 1889 wurde er Oberregisseur. Daneben trat er weiterhin in kleineren Partien auf, besonders in Rollen, in denen er sein schauspielerisches Talent entfalten konnte. Er führte unter anderem Regie bei den Uraufführungen (16. Februar 1892) von Jules Massenets "Werther", er selbst sang die Rolle des Brühlmann; bei Josef Forsters "Der dot Mon" (28. Februar 1902) und bei der Erstaufführung von Bedřich Smetanas "Dalibor". In der Uraufführung (4. Oktober 1916) der neuen Bearbeitung der "Ariadne auf Naxos" von Richard Strauss wirkte er als Haushofmeister mit.

Von 1890 bis 1901 und 1907 unterrichtete er Dramatische Darstellung, von 1890 bis 1895 auch Deklamation am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde. 1898 wurde er zum wirklichen Hofkapellensänger ernannt. 1910 wurde er anlässlich seiner 40-jährigen Bühnentätigkeit und seiner 25-jährigen Mitgliedschaft an der Hofoper zu deren Ehrenmitglied ernannt. Als Präsident des Österreichischen Bühnenvereines bemühte er sich unter anderem um das Zustandekommen einer neuen Theatergesetzgebung. Er komponierte Bühnen- und Vokalwerke.

August Stoll war mit der Sängerin Josefine Siegmund verheiratet. Sein Bruder Karl (Károly; 1864–1922) war ebenfalls Sänger, Regisseur und Komponist (Singspiele, Volkslieder). Er bereiste als Sänger und Regisseur Ungarn und Siebenbürgen. Ab 1898 wirkte er an verschiedenen Theatern in Budapest. Die Schwester Gisela Stoll (Gizella, * 1867, Todesdatum unbek.) war ebenfalls Sängerin (Sopran). Sie wirkte unter anderem 1891/92 in Regensburg und 1892–1894 in Köln. 1895/96 trat sie als Mitglied der Damrosch Opera Company in Nordamerika auf, danach in Aachen. Ab 1899 gastierte sie vor allem an österreichischen Bühnen.

Werke

  • Die Georginen oder Vom Ernst zum Scherz. Singspiel, Uraufführung 19. April 1902 Schlosstheater Schönbrunn
  • Noble Gäste. Singspiel, Uraufführung 25. April 1903 Musikvereinssaal
  • Das Marktkind. Operette, Uraufführung 6. November 1903 Carltheater
  • Das Lied. Bühnenspiel, Uraufführung 21. April 1911 Schlosstheater Schönbrunn
  • Die selige Kinderzeit. Singspiel, Uraufführung 4. Jänner 1918 Musikakademie

Quellen

  • Neues Wiener Journal, 14.07.1918, S. 8
  • Fremden-Blatt. Morgen-Ausgabe, 13.07.1918, S. 9
  • Neues Wiener Tagblatt, 13.07.1918, S. 9
  • Neue Freie Presse. Abendblatt, 12.07.1918, S. 19 (3)
  • Neue Freie Presse. Morgenblatt, 20.10.1909, S. 10
  • Neue Freie Presse. Morgenblatt, 07. 11.1903, S. 10
  • Matricula Online: Sterbebuch Wieden, Signatur: 03-36, folio 129

Literatur