Auge Gottes (1, Petersplatz)

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Wolfgang Amadeus Mozart
PageID 28317
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.06.2017 durch DYN.krabina
  • 1., Petersplatz 8
  • 1., Tuchlauben 6
  • 1., Milchgasse 1
  • Nr.: 563
  • Nr.: 574


Auge Gottes (1, Petersplatz 8, Milchgasse 1, Tuchlauben 6; Konskriptionsnummer 563 und 574), Wohnhaus mit Gast- und Kaffeehaus (am Petersplatz, dem Konskriptionsnummer 574 seine Front zuwandte, obwohl es sich dabei ursprünglich nur um das Zuhaus der Konskriptionsnummer 563 gehandelt hatte). Hier wohnte Wolfgang Amadeus Mozart von 2. Mai bis Ende Dezember 1781 im zweiten Stock bei Madame Weber, deren Tochter Konstanze er am 4. August 1782 heiratete. Über Anregung Josephs II. komponierte er in dieser Wohnung die Oper „Die Entführung aus dem Serail" (Gedenktafel im Hausflur Milchgasse 1). Das Haus gehörte im Mittelalter angesehenen Bürgergeschlechtern (unter anderem Eslarn, Urbaetsch, Kerner), im 18. Jahrhundert wurde es mit dem Nachbarhaus vereinigt und schließlich zu einem mächtigen, drei Gassenfronten einnehmenden Gebäude umgestaltet, das bis 1830 ein Durchhaus vom Petersplatz zu den Tuchlauben bildete. Ab 1817 im Besitz von Dr. Franz Ritter von Heintl (Dekan der juridischen Fakultät der Universität Wien), kam es 1830 zu einem Umbau. Ab Anfang 19. Jahrhundert befand sich im Haus das renommierte Kaffeehaus Geringer mit seinem (überwiegend jüdischen) Literatenstammtisch (unter anderem Isidor Heller, Lorm, Seidlitz, S. Kolisch und Moritz Hartmann); in der ebenfalls im Haus angesiedelten „Klein-Neusiedler Papierfabrik" arbeitete Ferdinand Sauter als Kommis. Das Haus wurde 1885 von Moritz Freiherr von Königswarter erworben; nach dem Verkauf an die Österreichische Gesellschaft vom Roten Kreuz (1896) kam es zu einem Neubau (1897).

Literatur

  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 152
  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Dt. Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 17, 89, 212, 214
  • Josef Bergauer: Das klingende Wien. Erinnerungsstätten berühmter Tondichter. Wien: Günther 1946, S. 66
  • Ruediger Engerth: Hier hat Mozart gespielt. 1968, S. 73
  • Neues Wiener Tagblatt. Wien, 08.11.1896
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 314