Astrid-Lindgren-Schule

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum von 1830
Datum bis
Benannt nach Astrid Lindgren
Prominente Personen
PageID 33272
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  • 6., Sonnenuhrgasse 3

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48° 11' 28.61" N, 16° 20' 36.28" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Astrid-Lindgren-Schule in der Sonnenuhrgasse 3 ist eine öffentliche Volksschule im 6. Wiener Gemeindebezirk, Mariahilf.

Schulgeschichte

Die eindeutig feststellbare Geschichte der Sonnenuhrgasse 3 als Schulanstalt beginnt mit deren direkten Vorgängerschulen, der Hirschengasse 18 und der Bürgerspitalgasse 10. Die dritte Schule, welche in Gumpendorf gegründet wurde, war eben jene in der Hirschengasse und das im Jahr 1830. Sie befand sich im Hause des Oberlehrers Mathias Ripka und wurde am 3. Oktober 1830 eröffnet. Es folgten mehrere Übersiedlungen, ehe man im Jahr 1874 das unter Bürgermeister Dr. Cajetan Felder neuerbaute Schulgebäude in der Sonnenuhrgasse 3 bezogen hatte. Das neue Gebäude hatte zehn Lehrzimmer, einen Zeichensaal, ein Lehrmittelzimmer, ein Konferenzzimmer, einen Winterturnsaal und einen Sommerturnplatz. Die Schule war ursprünglich für die Knabenschule bestimmt, der Winterturnsaal und der Sommerturnplatz wurden aber von Knaben und Mädchen gemeinschaftlich genutzt. Der Platz sollte ausreichen für eine achtklassige Volksschule, im ersten Jahr wurden aber wegen Schülermangels lediglich sieben Klassen eröffnet. Bei dem im Oktober 1874 eröffneten Schulhaus handelte es sich von Anfang an um eine Doppelschule. Im Jahr 1880 waren 499 Schüler und Schülerinnen in der Anstalt eingeschrieben. Viele umliegende Anstalten beantragten zu dieser Zeit eine Mitbenützung des Turnplatzes, da dieser besonders schön und praktikabel gewesen sein soll.[1]

Erster Weltkrieg

Da zu Beginn des Ersten Weltkriegs vom 4. August bis 15. September 1914 in der Schule Militär einquartiert war, konnte das Schuljahr erst am 30. September beginnen. Mit diesem Tage wurde die Schule aus der Grasgasse hierher verlegt. Es musste ein Wechselunterricht eingeführt werden. Am 26. Oktober 1914 zog auch noch die Mädchenvolksschule aus der Stumpergasse in die Sonnenuhrgasse um, weshalb der Unterricht nur noch in gedrittelter Form gehalten werden konnte.[2]

Zwischenkriegszeit

Bis zum Jahr 1924 waren die Knaben- und die Mädchenschule, welche in den Hausnummern 3 und 5 der Sonnenuhrgasse hatten, unter getrennter Leitung hier untergebracht, ehe sie zu Beginn des Schuljahres 1924/1925 wegen sinkender Schüler- und Schülerinnenzahlen unter einer Leitung zusammengefasst wurden. Seit Mitte der 1920er Jahre war hier ein Kinderhort, betrieben von der „Freie Schule-Kinderfreunde“, ansässig.[3]

Zweiter Weltkrieg

Während des Luftkrieges im Zweiten Weltkrieg scheint das Schulgebäude massiv von Bombentreffern beschädigt worden zu sein.

Nachkriegszeit

Erst 1948 wurde die Volksschule in der Sonnenuhrgasse wiedererrichtet, sie hielt zunächst jedoch in Haus Nummer 3 Wechselunterricht. Es handelte sich nun eine Zeit lang um eine Mädchenvolksschule mit Knabenzulassung, erst 1951 waren wieder eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule vorhanden, da die hier ebenfalls ansässige Koch- und Haushaltungsschule die letzten noch benützten Räumlichkeiten frei gab.[4] Zu Beginn des Schuljahres 1949/1950 war auch ein Teil der Anstalt von der Verwaltung der Berufs-, Berufsfach- und Fachschulen übernommen worden.[5]

Die heutige Astrid-Lindgren-Volksschule in der Sonnenuhrgasse 3-5

Bei der heutigen, vom Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft) am 6. März 2007 nach der Schriftstellerin und Kinderbuchautorin Astrid Lindgren benannten, Volksschule in der Sonnenuhrgasse 3-5 handelt es sich um eine Ganztagsschule in verschränkter Form. Seit dem Schuljahr 2011/2012 führt die Schule den Schulversuch des „Vienna Bilingual Schooling“, der sich speziell an bilinguale Kinder der deutschen und englischen Sprache richtet. Der Name der Schule begründet sich darauf, dass eine Schulkultur auf der Basis der Werte und Haltung Astrid Lindgrens angestrebt wird. Hierfür gilt die Leseerziehung als einer der wichtigsten Bausteine. Selbstständiges und kooperatives Arbeiten sollen durch verschiedene Lerntechniken gefördert werden. Durch Methodenvielfalt wird die Entwicklung der individuellen Fähigkeiten unterstützt.[6]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, 604 – Sonnenuhrgasse 3, B51 – Schulchronik: Bd. 1, 1874-1902.
  2. Wiener Stadt- und Landesarchiv, 604 – Sonnenuhrgasse 3, B51 – Schulchronik: Bd. 2, 1902-1924.
  3. Ernest Blaschek: Schul- und Bildungswesen. In: Mariahilf. Einst und jetzt. Wien: Gerlach & Wiedling Verlag 1926 (Wiener Heimatbücher, 6), S. 216.
  4. Ernest Blaschek: Schul- und Bildungswesen. In: Mariahilf. Einst und jetzt. Wien: Gerlach & Wiedling Verlag 1926 (Wiener Heimatbücher, 6), S. 184.
  5. "Sonnenuhrgasse%203 Die Verwaltung der Bundeshauptstadt Wien vom 1. April 1948 bis 31. Dezember 1949. Verwaltungsbericht. Wien: Stadt Wien 1951, S. 160.
  6. Astrid-Lindgren-Schule.