Arthur Schattenfroh

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Daten zur Person
Personenname Schattenfroh, Arthur
Abweichende Namensform
Titel ao. Prof., Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
PageID 3788
GND 11762022X
Wikidata Q60821107
Geburtsdatum 27. Oktober 1869
Geburtsort Salzburg
Sterbedatum 12. Oktober 1923
Sterbeort Wien
Beruf Bakteriologe, Hygieniker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Dornbacher Friedhof
Grabstelle
  • 9., Mariannengasse 20 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Dekan der medizinischen Fakultät (1908 bis 1909)
  • Dekan der medizinischen Fakultät (1917 bis 1918)

Arthur Schattenfroh, * 27. Oktober 1869 Salzburg, † 12. Oktober 1923 Wien 9, Mariannengasse 20 (Sanatorium Loew; Dornbacher Friedhof), Bakteriologe, Hygieniker. Nach Studium an den Universitäten Graz, Straßburg, Wien und nochmals in Graz (Dr. med. univ. 1893) arbeitete Schattenfroh zunächst beim experimentellen Pathologen Richard Paltauf in Wien und unternahm danach eine Studienreise zu den Hygiene-Instituten der Universitäten Wiesbaden, Heidelberg und München.

1896 wurde Schattenfroh an der Universität Wien Assistent beim Hygieniker Max von Gruber, bei dem er sich 1898 für Hygiene habilitierte (ao. Prof. 1902). Nach Grubers Abgang nach München supplierte Schattenfroh die Lehrkanzel für Hygiene der Universität Wien bis zu seiner Ernennung zum Ordinarius (1905) und leitete das Institut bis zu seinem Tod (Dekan 1908/1909 und 1917/1918). Gleichzeitig fungierte er auch als Leiter der Staatlichen Untersuchungsanstalt für Lebensmittel in Wien. Sein besonderes Arbeitsgebiet betraf die Bakteriologie (Toxinstudien), beispielsweise die Erreger der Gasphlegmone, des malignen Oedems und des Rauschbrands. Darüber hinaus erwarb er sich große Verdienste um den Neubau des Hygienischen Instituts (1905-1908).

Mitglied des Obersten Sanitätsrats, des Patentamts, der Unfallverhütungskommission (ab 1906) und des Beirats für Angelegenheiten des Verkehrs mit Lebensmitteln (ab 1910); vielbeschäftigter Gutachter. Während des Ersten Weltkriegs erwarb er sich große humanitäre Verdienste als beratender Hygieniker des Kriegsministeriums bei der Regelung der entsprechenden Verhältnisse in den Gefangenenlagern. Auch die Ausbildung der Amtsärzte wurde durch Schattenfroh vorbildlich geregelt.

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. (weitere Literatur)
  • Wiener medizinische Wochenschrift 73 (1913), S. 1889 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift 36 (1923), S. 787 f.
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1924/1925. Wien: Selbstverlag der Universität [1924], S. 18 f.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 602